DortmundProminent

Mit 1.000 Rädern für schnelleren RS1: Fahrradsternfahrt in Dortmund

"Am Samstag, den 10. August 2024, versammeln sich über 1.000 Radfahrer:innen in Dortmund zur Fahrradsternfahrt unter dem Motto „RS1 – verzögert, verplant, verstopft?”, um auf die politischen Verzögerungen beim Bau des Radschnellwegs Ruhr aufmerksam zu machen und gleichzeitig den Spaß am Radfahren zu feiern."

In der nordrhein-westfälischen Stadt Dortmund findet am Samstag, dem 10. August 2024, eine bedeutende Fahrradsternfahrt statt, die nicht nur den gemeinsamen Spaß am Radfahren feiert, sondern auch auf die dringenden Probleme beim Bau des Radschnellwegs Ruhr, bekannt als RS1, hinweist. Unter dem Motto „RS1 – verzögert, verplant, verstopft?” erwarten die Organisatoren mehr als 1.000 Radfahrer:innen aus der gesamten Region, die sich aktiv für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur stark machen.

Das Verkehrswunder mit Signalwirkung

Die Sternfahrt hat das Ziel, nicht nur auf die unzureichende Umsetzung des RS1 aufmerksam zu machen, sondern auch deutlich zu machen, wie wichtig ein gut ausgebautes Radwegenetz für die Lebensqualität der Stadt und die Mobilität ihrer Bürger:innen ist. Mit der zunehmenden Urbanisierung wächst der Bedarf an sicheren und effektiven Radverkehrsinfrastrukturen, die den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad erleichtern sollen. Die Stadt Dortmund hat die Bedeutung der Aktion erkannt und begrüßt das öffentliche Interesse am Thema.

Ein Zeichen für die Politik setzen

Die etwa 20 Kilometer lange Strecke beginnt um 13 Uhr an der Petrikirche und führt über den Wallring und die B1 bis zum Tremoniapark. Dort wird die Veranstaltung mit einem DJ-Picknick abgeschlossen, das den gemeinschaftlichen Aspekt in den Vordergrund stellt. Die Organisatoren von VeloCityRuhr und Aufbruch Fahrrad Dortmund, vertreten durch Felix Fesca und Axel Rickel, erhoffen sich nicht nur positive Erfahrungen für die Teilnehmer:innen, sondern auch eine Reaktion von der Politik.
Felix Fesca hebt hervor, dass eine Teilnahme an dem Event nicht nur ein Zeichen der Solidarität ist, sondern auch eine politische Botschaft vermittelt: „Das kann die Politik nicht ignorieren.“

Die Herausforderungen beim Bau des RS1

Trotz des ersten fertiggestellten Abschnitts des Radschnellwegs an der Sonnenstraße, der Ende 2021 abgeschlossen wurde, liegt der letzte Bauabschnitt noch in weiter Ferne. Aktuell wird prognostiziert, dass die vollständige Umsetzung bis frühestens 2030 dauern könnte. Axel Rickel ist besorgt über den politischen Stillstand und sieht die Notwendigkeit für schnellere Planungsprozesse. Der RS1, der über 100 Kilometer durch das Ruhrgebiet verlaufen soll, kämpft seit über einem Jahrzehnt mit Verzögerungen, wobei in Dortmund erst 800 Meter der geplanten 24 Kilometer realisiert wurden.

Ein Aufruf zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur

Zusätzlich zur Fertigstellung des Radschnellwegs fordern die beiden Initiatoren eine umfassendere Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Dortmund. „Wir wollen Radfahren als selbstverständlich darstellen“, erklärt Rickel. Dies beinhaltet nicht nur den RS1, sondern auch die Entwicklung eines zweiten Radschnellwegs, um noch mehr Menschen zum Radfahren zu motivieren – sowohl in der Freizeit als auch im Berufsleben.

Nachhaltige Mobilität für die Zukunft

Die Fahrradsternfahrt soll ein deutliches Zeichen setzen, dass Radfahrer:innen in Städten wie Dortmund keine Seltenheit darstellen. „Wenn wir Infrastruktur schaffen, werden die Menschen von selbst das Rad nutzen“, betont Fesca. Um dieses glaubhafte Bild zu stärken, sind eine angepasste Ampelschaltung und eine bauliche Trennung von Straßen und Radwegen unerlässlich. Die Initiatoren hoffen, dass durch diesen und andere Schritte eine Normalität geschaffen wird, bei dem Radverkehr neben dem Autoverkehr besteht und die Bürger:innen ihre Freizeit und Wege zur Arbeit sicher mit dem Fahrrad zurücklegen können.

Die Fahrradsternfahrt in Dortmund ist somit nicht nur ein fröhliches Radevent, sondern auch ein umfassender Appell an die Politik und die Gesellschaft, den Weg für eine nachhaltige und sichere Mobilität zu ebnen.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"