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Kioske als kulturelle Schmelztiegel: Das Projekt Bude Inklusiv erforscht die integrativen Treffpunkte in Dortmund

So trägt die Kioskkultur zur sozialen Integration bei

Die kleinen Läden, die oft als Kiosk, Bude oder Trinkhalle bezeichnet werden, spielen eine bedeutende Rolle für das lokale Miteinander und die gelingende Integration in Dortmund. Etwa drei Viertel der Besitzer*innen und viele der Gäste sind Migrant*innen, was diese Orte zu wichtigen interkulturellen Treffpunkten macht. Das interdisziplinäre Projekt „Bude Inklusiv“ der TU Dortmund widmet sich der Analyse der Bedingungen, unter denen die Kioske zur sozialen Interaktion in der Stadt beitragen.

Die Vielfalt der Kioskkultur im Ruhrgebiet

Die Trinkhallenkultur ist ein wesentlicher Bestandteil des Ruhrgebiets und wurde seit 2020 sogar als immaterielles Kulturerbe des Landes Nordrhein-Westfalen anerkannt. Diese kleinen Läden bieten nicht nur Migrant*innen eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Selbstständigkeit, sondern dienen auch als Anlaufpunkt für Zugezogene, die hier Produkte und Sprachen ihrer Heimat finden. Trotz ihrer Bedeutung erhalten Trinkhallen bisher wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit, was das Projekt „Bude Inklusiv“ ändern möchte.

Die Herausforderungen der Kioskbetriebe

Verschiedene Herausforderungen bedrohen das Fortbestehen der Kioske als Integrationsorte. Steigende Betriebskosten, Konkurrenz durch Supermärkte mit verlängerten Öffnungszeiten sowie eine sinkende Nachfrage nach traditionellen Produkten setzen die Besitzer*innen der Buden unter Druck. Durch das Projekt „Bude Inklusiv“ sollen sie miteinander vernetzt werden, um sich über Schwierigkeiten auszutauschen und die soziale Funktion der Trinkhallen zu stärken.

Der Weg zur Stärkung der Kioskkultur

Dr. Alexander Röhm und sein Team von der TU Dortmund sowie weitere Kooperationspartner arbeiten daran, das Potenzial der Buden als Anlauf- und Begegnungsort zu erforschen. Durch Interviews und Analysen sollen die Bedingungen identifiziert werden, die Kioske zu integrativen Treffpunkten für Zugewanderte machen. Die Zusammenarbeit mit kommunalen Akteur*innen wie dem Ordnungsamt oder der Stadtverwaltung ist dabei von großer Bedeutung.

Die Bedeutung des Projekts „Bude Inklusiv“

Das Projekt „Bude Inklusiv“ wurde durch die Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ins Leben gerufen und fördert die Forschung zur Kioskkultur in Dortmund für zwei Jahre. Als Teil des Programms „150 Projekte für das Ruhrgebiet“ trägt es dazu bei, Initiativen zu unterstützen, die sich für die Region und ihre Bewohner*innen einsetzen. Die Stiftung Mercator und das Mercator Research Center Ruhr haben diese wichtige Arbeit von 2021 bis 2023 ermöglicht.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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