Am 6. Februar 2025 hat Borussia Dortmund die Trennung von Kaderplaner Sven Mislintat bekannt gegeben. Diese Entscheidung kommt nur zwei Wochen nach dem Aus von Cheftrainer Nuri Şahin. Mislintat, der erst im Sommer 2024 zurück zum BVB kam, wurde „mit sofortiger Wirkung freigestellt“. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken informierte ihn persönlich über die Entscheidung. Die Hintergründe der Trennung sind bislang unklar, dennoch gab es wiederholt Differenzen zwischen Mislintat und Sportdirektor Sebastian Kehl, die zu geplatzten Transfers und internen Problemen führten, berichtet tz.de.
Die Situation beim BVB wird zusätzlich durch den aktuell schlechten Tabellenplatz verschärft. Nach 20 Spieltagen belegt Dortmund nur den 11. Platz in der Bundesliga und liegt bereits vier Punkte hinter dem vierten Platz, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt. Mislintats Nachfolger Niko Kovac wird am kommenden Samstag gegen den VfB Stuttgart, Mislintats früheren Arbeitgeber, erstmals auf der BVB-Bank sitzen. Währenddessen hat der Verein unter anderem zwei Leihspieler verpflichtet, um den Kader zu verstärken: Daniel Svensson von Nordsjaelland und Carney Chukwuemeka von Chelsea.
Interne Probleme und Zukunft der Spieler
Lars Ricken sprach von internen Problemen, die er seit seiner Übernahme als Sportchef ansprechen musste. Die Zusammenarbeit zwischen Mislintat und Kehl galt als angespannt, was sich negativ auf die Kaderplanung und die Trainersuche ausgewirkt hat. Ricken bemängelte, dass trotz der Erkenntnis über Donyell Malens Wechselwunsch im Sommer 2024 kein adäquater Ersatz gefunden wurde. Auch der ehemalige Trainer Nuri Şahin hatte bereits auf die Notwendigkeit neuer Abwehrspieler hingewiesen, ohne dass der BVB handelte, wie transfermarkt.de berichtet.
Die Unruhe im Kader zeigt sich auch bei Leistungsträgern wie Gregor Kobel, der über einen Abgang nachdenkt, und bei Julian Brandt, dessen Vertragsgespräche aktuell auf Eis liegen. Der Druck auf Ricken wächst, da er klare Erwartungen für die zukünftige Zusammenarbeit formulieren musste, um seine eigene Position zu sichern. Die Verträge der Spieler Emre Can, Niklas Süle und Julian Brandt enden 2026, doch nicht alle haben Aussichten auf Verlängerungen. Insbesondere können schwache Leistungen unter Kovac zu Vereinswechseln führen, so die Einschätzung der Verantwortlichen.
Strategische Neubewertung des Kaders
Niko Kovac, der seit dieser Woche Trainer von Borussia Dortmund ist, hat klare Vorstellungen für den Kader. Er wird strategisch mitreden und seine ersten Entscheidungen basieren auf einer Neubewertung der Leistung der Spieler. Mislintats und Kehls Verträge laufen bis 2027, jedoch ist die sportliche Stabilisierung prioritär. Ziel des Vereins bleibt die direkte Qualifikation für die Champions League, die jedoch derzeit vier Punkte entfernt ist, meldet sportbild.de.