Borussia Dortmund steckt tief in einer sportlichen Krise. Nach einer enttäuschenden Niederlage gegen Bologna, die die vierte Niederlage in Folge im Jahr 2025 markiert, ist die Unzufriedenheit in der Vereinsführung und bei den Fans groß. Matthias Sammer, der als externer Berater und TV-Experte für Dortmund tätig ist, hat sich kritisch zur aktuellen Verfassung der Mannschaft geäußert. Er bezeichnete die Spieler als körperlich und geistig in einer „Nicht-Verfassung“ und bemängelte sowohl die Defensiv- als auch die Offensivfähigkeiten des Teams, das gegen Bologna nur 1:2 verlor. Diese Entwicklungen könnten als potenzieller Sargnagel für die Amtszeit von Trainer Nuri Sahin interpretiert werden, der nach der Niederlage entlassen wurde.

Sammer, der die Mannschaft nicht nur als unorganisiert wahrnimmt, stellt auch in Frage, welcher Spieler sein volles Potenzial ausschöpfen konnte. „Wir hatten auf eine Wende in der Champions League gehofft, aber die Realität sah anders aus“, erklärte Sammer, der sich von dieser Situation betroffen zeigt. Er fordert eine kritische Diskussion über die Leistungen der Spieler und erwartet Gespräche zwischen dem Trainerteam und der Vereinsführung, nannte dabei jedoch keine konkreten Ergebnisse. Seine Äußerungen haben in der Vereinsführung bereits Dissonanzen hervorgebracht, insbesondere zwischen Sebastian Kehl und Sven Mislintat, der möglicherweise selbst Kehl’s Posten als Technischer Direktor anstrebt.

Dissonanzen und interne Konflikte

Die Probleme innerhalb des Vereins scheinen hausgemacht zu sein. Die Dortmunder Führung hat die Schwierigkeiten nun erkannt, nachdem sie zuvor beschönigt wurden. Geschäftsführer Lars Ricken soll Sammer gebeten haben, sich nicht mehr als TV-Experte bei BVB-Spielen zu zeigen, was auf die angespannte Lage im Verein hinweist. Diese internen Konflikte tun dem ohnehin schwierigen Sportjahr der Dortmunder nicht gut und erfordern dringend Handlungsbedarf, nicht nur im Hinblick auf Verstärkungen für die Mannschaft.

Psychologische Aspekte im Fußball

Ein weiterer Faktor, der in der Diskussion um die sportliche Krise Dortmunds nicht vernachlässigt werden sollte, ist die psychologische Betreuung der Spieler. Laut Experten entwickelt sich die Sportpsychologie im Fußball kontinuierlich weiter. Vereine wie RB Leipzig setzen bereits intensiv auf sportpsychologische Unterstützung, um die Leistung ihrer Profis und Nachwuchsspieler zu optimieren. In Dortmund ist die Situation jedoch angespannt, auch nach traumatischen Ereignissen in der Vergangenheit, wie dem Anschlag auf den Mannschaftsbus im Jahr zuvor.

Sportpsychologen betonen, wie wichtig eine langfristige Betreuung ist, um die Leistungsfähigkeit der Spieler zu sichern. Bei traumatischen Erlebnissen wie dem Busanschlag kann es zu nachhaltigen psychologischen Effekten kommen, die das Team und seine Dynamiken beeinflussen. Spieler wie Roman Weidenfeller nehmen weiterhin psychologische Hilfe in Anspruch, um die Folgen solcher Ereignisse zu verarbeiten. Die Kombination aus sportpsychologischer Unterstützung und der dringenden Notwendigkeit, strukturelle Probleme im Verein anzugehen, wird entscheidend sein für die kommende Zeit.

Insgesamt ist für Borussia Dortmund die Zeit des Handelns gekommen. Mit einem klaren Fokus auf die internen Herausforderungen sowie der psychologischen Unterstützung der Spieler wird der Verein versucht sein müssen, sich aus dieser Krise zu befreien und wieder auf Erfolgskurs zu bringen.