Am 10. Januar 2025 ehrte Borussia Dortmund vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen den ehemaligen Torwart Wolfgang „Teddy“ de Beer, der am 30. Dezember im Alter von 60 Jahren verstorben war. Der emotionale Abschied fand unter Anwesenheit zahlreicher Fans und langjährigen Weggefährten statt, die dem verdienten Spieler die letzte Ehre erwiesen. Insbesondere die Ansprache des Stadionsprechers Norbert Dickel rührte die Anwesenden. Mit brüchiger Stimme dankte Dickel seinem Freund: „Lieber Teddy, wir danken dir für alles, was du für uns warst. Mögest du nun in Frieden ruhen.“
Ein großes Banner mit der bewegenden Aufschrift „Ruhe in Frieden, Teddy“ wurde vor der berühmten Südtribüne präsentiert. Auch die Fans ließen sich nicht lumpen und hielten eine riesige Fahne, die das Bild de Beers zeigte, hoch. Um die Würdigung abzurunden, veröffentlichte der BVB ein Video, das die Karrierehighlights des Torwarts auf seinen Social-Media-Kanälen zeigte, und erinnerte so an die Spuren, die de Beer in der Vereinsgeschichte hinterlassen hat.
Der Weg zum Abschied
Wolfgang de Beer ist nicht nur als Sportler bekannt, sondern gilt als eine wichtige Persönlichkeit im Herzen vieler Dortmunder Anhänger. Er begann seine Karriere beim BVB in den frühen 1980er Jahren und spielte in verschiedenen Wettbewerben, bevor er 1992 seine aktive Laufbahn in Dortmund beendete. Diese langjährige Verbundenheit zum Verein und zu seinen Fans führte zu einem bewegenden Abschied, der die emotionalen Bindungen zwischen Spieler und Vereinsgemeinschaft zeugte.
Die Bedeutung solch emotionaler Abschiede zeigt sich im Kontext des deutschen Fußballs, der in den letzten Jahrzehnten einen Bewusstseinswandel erlebt hat. Anfang der 1990er-Jahre entstanden durch das Engagement von Fans und Vereinsmitgliedern Initiativen zur Aufarbeitung der Geschichte des Fußballs in Deutschland, einschließlich der schwierigen Kapitel, die den Nationalsozialismus betreffen. Borussia Dortmund war dabei einer der ersten Lizenzvereine, der sich 2002 mit seiner eigenen Geschichte auseinandersetzte und somit eine wichtige Rolle im Prozess der Erinnerung übernahm.
Ein Vermächtnis der Erinnerungen
Die Ehrung de Beers ist mehr als nur ein Abschied von einem Spieler; sie ist eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Legenden des Fußballs in der kollektiven Erinnerung zu bewahren. Engagierte Fangruppen haben bereits zur Erinnerung an ehemalige jüdische Mitglieder beigetragen und den DFB dazu gebracht, seit 2005 den jährlich verliehenen Julius Hirsch Preis für Toleranz und Menschlichkeit ins Leben zu rufen. Dies zeigt, dass trotz positiver Entwicklungen noch viel zu tun bleibt, um die jüdischen Wurzeln des deutschen Fußballs wiederzuentdecken.
Der Abschied von Wolfgang de Beer verdeutlicht die emotionalen Verbindungen zwischen Sportlern und ihren Fans und bestärkt die Gemeinschaft, diese wertvollen Erinnerungen zu pflegen. Borussia Dortmund hat an diesem Tag einen Schritt unternommen, um die Verdienste dieses außergewöhnlichen Menschen zu würdigen und damit ein Zeichen für die Zukunft zu setzen.