In einer turbulenten Phase hat Borussia Dortmund die Trennung von Sven Mislintat bekannt gegeben. Der technische Direktor wurde nach einer enttäuschenden Niederlage gegen Stuttgart, die das Team mit 1:2 erlebte, aus dem Verein entlassen. Diese Niederlage verstärkte die bereits angespannte Stimmung im Verein und vergrößerte den Rückstand auf die internationalen Plätze, was bei den Fans Frust auslöste. Die sportliche Situation des Vereins wird durch die bisher enttäuschenden Leistungen der Sommerneuzugänge, an deren Verpflichtung Mislintat beteiligt war – wie Pascal Groß und Waldemar Anton – weiter verschärft, da die Erwartungen nicht erfüllt wurden. Dortmund äußerte sich bislang nicht zu den finanziellen Konsequenzen der Trennung.
Ein zentraler Punkt der Diskussionen um Mislintats Entlassung ist der finanziellen Aspekt. Sein Vertrag, der bis 2028 läuft, verpflichtet den Verein, ihm bis zu diesem Zeitpunkt ein Gehalt von insgesamt rund drei Millionen Euro zu zahlen. Dies stellt eine unerwartet hohe Belastung für den BVB dar, da keine Abfindungsregelung für Mislintats Vertrag getroffen wurde. Somit muss der Verein im Falle einer Einigung über eine Ausgleichszahlung das volle Gehalt bis zur Vertragsbeendigung begleichen. Diese lange Vertragslaufzeit sorgte intern für Verwirrung, vor allem weil Mislintats Vertrag länger gültig ist als die von Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl. Eine zeitnahe Verhandlung über eine Abfindungszahlung wird daher dringend geraten.
Interne Spannungen und Kommunikation
Mislintat, der im Sommer 2024 nach sieben Jahren zum BVB zurückkehrte, sollte gemeinsam mit Kehl die Kaderplanung übernehmen. Jedoch brachte er Schwierigkeiten für die interne Kommunikation mit sich, die zu Unruhen im Team führten. Insbesondere gab es Probleme in der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Trainer Nuri Sahin, was die Transferangelegenheiten betraf. Berichten zufolge kommunizierten Mislintat und Kehl nicht mehr direkt, sondern ließen die Kommunikation über Dritte laufen, was das Arbeitsklima zusätzlich belastete.
Mit der Entlassung Mislintats steht auch Sebastian Kehl unter Druck, der ebenfalls Ergebnisse liefern muss. Ricken, der Mislintat vor wenigen Tagen entließ, sieht sich einer herausfordernden Situation gegenüber, denn die sportlichen Leistungen müssen dringend verbessert werden, um das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen.
Bedeutung des Sportrechts
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist es wichtig zu beachten, dass im deutschen und europäischen Fußballsport juristische Aspekte eine entscheidende Rolle spielen. Der Bereich des Sportrechts wird immer komplexer und die rechtlichen Bedürfnisse von Bundesligavereinen sind umfangreicher als die von gewöhnlichen Sportvereinen. Aspekte wie die vertragliche Anbindung von Profisportlern, mediale Präsenz und Vermarktung sowie Marken- und Lizenzrechte stellen hohe Anforderungen an die Klubs. Das Internationale Fußball Institut bietet dementsprechend rechtliche Beratung und Unterstützung für Vereine und professionelle Sportunternehmen an, um diese Herausforderungen zu meistern.