Am Dienstagmittag wird der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu sich mit dem US-Präsidenten Donald Trump treffen, um über die aktuelle Situation im Gazakonflikt und die Rolle des Iran zu diskutieren. Diese Gespräche finden in einer angespannten Atmosphäre statt, da ein fragiler Waffenstillstand zwischen Israel und der von Iran unterstützten Hamas in den ersten Phasen steht. Netanyahu betonte die Notwendigkeit, die technischen Details des Abkommens in Katar zu besprechen, und ein israelisches Verhandlungsteam wird am Wochenende dorthin reisen, um Fortschritte zu erzielen. Laut Al Jazeera äußerte Trump in der Vergangenheit, dass die Gespräche im Nahen Osten „fortschreiten“, jedoch ohne konkrete Details zu liefern.
Die Situation bleibt jedoch unsicher. Trump selbst gab zu, dass er keine Garantien für die Stabilität des Waffenstillstands hat und warnte, dass er gewissen Druck auf Netanyahu ausüben könnte, um den Frieden aufrechtzuerhalten. Während Trump in den Gesprächen eine entscheidende Rolle spielt, könnte Netanyahu unter Druck von rechtsgerichteten Koalitionspartnern stehen, die einen erneuten Kampf im Gazastreifen fordern.
Waffenstillstand und Verhandlungen
In einem Neustart der Gespräche haben US-amerikanische, qatarische und ägyptische Mediatoren an einem Vorschlag zur Beendigung des Krieges gearbeitet. Dies fand in einem Clubhaus in Doha statt und deutete darauf hin, dass beide Seiten weiterhin misstrauisch miteinander umgehen. Ein Durchbruch in den Verhandlungen kam, als Hamas zustimmte, eine Liste lebender Geiseln bereitzustellen. Jedoch gab es auch Verzögerungen durch Diskussionen über Truppenabzug und Geiselnamen, wie AP News berichtet.
Die erste Phase des Abkommens, die bereits unter Trumps Vorgänger begann, sah vor, dass Hamas 18 Gefangene freigab, während Israel Angriffe stoppte und Hunderte von Palästinensern entließ. Experten warnen jedoch, dass die Geduld Trumps mit Netanyahu schnell abnehmen könnte, falls politische Herausforderungen im Weg stehen. In der Zwischenzeit fordern die Saudis ein Ende des Kriegs in Gaza und eine glaubwürdige Perspektive auf einen palästinensischen Staat.
Ein ungewisser Ausblick
Die kommenden Tage könnten entscheidend sein, denn laut Berichten müssen sowohl Netanyahu als auch Hamas noch Zugeständnisse machen, um den Waffenstillstand aufrechtzuerhalten. Israels Regierungssprecher warnte vor vorsichtigem Optimismus, während der Konflikt in den letzten 15 Monaten rund 1.200 Menschen in Israel und über 47.000 in Gaza das Leben gekostet hat. Die Verhandlungen haben teilweise unter dem Druck der getöteten Hamas-Führer gelitten, was den Druck auf beide Seiten weiter erhöht hat.
Trotz der bestehenden Spannungen gibt es Anzeichen einer möglichen Waffenruhe, einschließlich der Freilassung von Geiseln, was als hoffenserregend gedeutet wird. Arbeiten zur Unterbringung und Gesundheitsversorgung freigelassener Geiseln laufen bereits in Israel, während sich die öffentliche Situation weiterhin zuspitzt. Auch die internen politischen Spannungen in Israel, insbesondere zwischen rechten Ministerien, könnten sich auf den Ausgang der Verhandlungen auswirken, insbesondere da Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich in der Frage der Waffenruhe gespalten scheinen, wie Tagesschau berichtet.
Die kommende Woche wird entscheidend sein, um festzustellen, ob eine dauerhafte Einigung zwischen Israel und der Hamas erzielt werden kann oder ob die Spannungen erneut zunehmen. Die Vorbereitungen für die mögliche Rückkehr der Geiseln in Israel sind bereits in vollem Gange und spiegeln die Dringlichkeit und den Druck wider, unter dem die Akteure stehen.