Bei der Kundgebung am 1. Mai in Aachen, die auf dem Katschhof stattfand, wurden starke Mitgliederzuwächse der Gewerkschaften im Jahr 2023 erwähnt. Der DGB-Vorsitzende in der Region Aachen, Ralf Woelk, betonte die Bedeutung erfolgreicher Tarifkämpfe, die zu einem Anstieg von 430.000 Neuzugängen bundesweit führten. Für 2024 wird ein zentrales Motto in Form von „mehr Lohn“, „mehr Freizeit“ und „mehr Sicherheit“ formuliert, um die Mitgliederzahl weiter zu steigern.
Die politische Lage wurde ebenfalls beleuchtet, wobei die wachsende Bedrohung der westlichen Demokratien durch verschiedene politische Umstände und extremistische Bewegungen hervorgehoben wurde. Ein besonderer Fokus lag auf der eigenen Bedrohung im Land durch die zunehmende Präsenz der AfD und ihrer arbeitnehmerfeindlichen Agenda. Es wurde betont, dass auch innerhalb der Gewerkschaften eine steigende Anzahl von AfD-Wählern zu verzeichnen sei.
Die Veranstaltung am 1. Mai umfasste neben dem politischen Programm auch Beiträge und Diskussionen, die von der Aachener Gewerkschaftsjugend organisiert wurden. Verschiedene Angebote für Familien, internationale Speisen sowie Informationsstände von fast allen politischen Parteien im Vorfeld der Europawahl waren ebenfalls auf dem Katschhof vertreten. Musikalisch wurde die Kundgebung vom Lagerfeuer Trio und der jungen Hip-Hop-Formation $ono$ Cliq begleitet.
Die Erwartungen an den Besuch des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst waren hoch, da neben einem gemeinsamen Austausch auch Zusagen zu einem Tariftreue-Gesetz und einem Investitionsfonds für die klimaneutrale Umwandlung der Industrien eingefordert wurden. Die Tarifwende, die eine Abwendung der Unternehmen von Tarifbindungen stoppen soll, wurde als zentrales Thema für die Zukunft betrachtet, um der Tarifflucht entgegenzuwirken und die Interessen der Belegschaften zu schützen.