Am Dienstag, den 14. Mai 2024, präsentierte der Innenminister Herbert Reul das Lagebild Islamismus. Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz hat in dem Bericht mit Stand Januar 2024 auf 60 Seiten die Entwicklungen und Gefahren im Bereich des Islamismus dargestellt. Minister Reul betonte die Bedeutung dieser Veröffentlichung als Teil der Aufklärungsarbeit des Verfassungsschutzes und stufte das Timing als passend ein, da der Islamismus weiterhin an Einfluss gewinnt.
Das Lagebild gibt Einblicke in verschiedene islamistische Strömungen in Nordrhein-Westfalen und identifiziert geographische Schwerpunkte, darunter städtische Gebiete in und um Bonn, Köln, oder das Ruhrgebiet. Ein gemeinsames Merkmal der Akteure ist die feindselige Haltung gegenüber Israel, die durch das Geschehen im Nahen Osten verstärkt wird. Islamisten nutzen diese Konflikte, um Solidarität mit Palästina zu fördern, was oft antisemitische Tendenzen offenbart.
Nordrhein-Westfalen bleibt ein Brennpunkt für Jihadisten, die eine abstrakte Gefahr für terroristische Anschläge darstellen. Insbesondere der Islamische Staat Provinz Khorasan und radikalisierte Einzeltäter werden als größte Bedrohung eingestuft. Der extremistische Salafismus gewinnt zunehmend Anhänger unter Jugendlichen, die durch Online-Prediger beeinflusst werden. Das Internet dient als Plattform zur Radikalisierung, wobei Hass-Prediger auf Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Instagram agieren und Jugendliche mit reaktionären Wertvorstellungen ansprechen.
Das Lagebild Islamismus ist Teil des Koalitionsvertrages der Landesregierung und markiert den Beginn einer Reihe von Berichten zu verschiedenen Extremismusbereichen. Weitere Informationen und das vollständige Lagebild sind auf der Website des Innenministeriums unter www.im.nrw.de verfügbar.
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