Eine Panne im Schul- und Bildungsministerium Nordrhein-Westfalens hat Tausende Familien betroffen und ein hohes Risiko für Datenschutzverletzungen geschaffen. Die Kommunikation zwischen fast 1000 Kitas, elf Schulen und acht Horten wird durch die App „Stay informed“ abgewickelt. Eine Datenpanne führte dazu, dass sensible Daten wie PDF-Anhänge von Nachrichten, Avatare, Unterschriftsgrafiken und exportierte Dateien für unbefugte Personen zugänglich waren.
Die Fehlkonfiguration eines Webservers verursachte dieses Datenleck. „Stay informed“ reagierte schnell und schloss die Lücke innerhalb von zwei Stunden, nachdem die Angelegenheit am 18. März bekannt wurde. Die Datenpanne kann jedoch seit dem 20. Oktober 2021 bestanden haben. Ob Daten unberechtigt abgerufen wurden, ist unklar. Die genaue Ursachenanalyse für den Fehler läuft noch, aber bisher wurden Konfigurationsfehler und Softwarefehler identifiziert.
Eltern in Nordrhein-Westfalen wurden aufgefordert, sich mit den Einrichtungen in Verbindung zu setzen, um den Umfang der Auswirkungen zu klären. Die Datenschutzbeauftragten äußerten sich besorgt über mögliche Risiken für die betroffenen Personen, darunter Betrug und Diskriminierung. Die Angelegenheit wird nun im NRW-Landtag diskutiert, und die Oppositionsparteien fordern Erklärungen von der Landesregierung. Die Familienministerin Josefine Paul und die Bildungsministerin Dorothee Feller stehen im Fokus der Diskussion.