Coesfeld

Zukunft der Berufskollegs im Kreis Coesfeld: Pläne für Bildungsangebot sorgen für Diskussionen und Widerstand

Die Kreisverwaltung des Kreises Coesfeld arbeitet eng mit den Schulleitungen zusammen, um Vorschläge zur zukünftigen Gestaltung des Bildungsangebots an den Berufskollegs zu erarbeiten, einschließlich der Möglichkeit, Ausbildungsgänge an den Schulen zu bündeln. Ein zentrales Anliegen dabei ist der Erhalt der Vielfalt des Bildungsangebots an den Berufskollegs im Kreis. Es ist geplant, dass diese Vorschläge ab dem 11. Juni in die politische Beratung einfließen.

Die Diskussion über die Pläne für eine Bündelung von Bildungsgängen hat bereits vor den offiziellen Beratungen in den Fachausschüssen zu kontroversen Debatten und Unmut geführt. Konkrete Pläne des Kreises sehen vor, dass ab dem Schuljahr 2025/2026 die Unterstufen der Holztechnik und Versorgungstechnik ausschließlich am Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld unterrichtet werden sollen. Gleichzeitig würde die Unterstufe der Elektrotechnik ausschließlich am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Lüdinghausen angesiedelt werden. Die Gründe für diese Maßnahme werden mit notwendigen Doppelinvestitionen, Lehrermangel und rückläufigen Schülerzahlen angegeben.

Kritik an diesen Plänen äußert unter anderem Johannes Walterbusch, Koordinator des Bildungsgangs Holztechnik am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg, der befürchtet, dass Berufsschüler aufgrund längerer Anreisewege dazu neigen könnten, den Landkreis Coesfeld zu verlassen. Auch Ulrich Müller, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Coesfeld, betont die Bedeutung einer wohnortnahen Beschulung für die Auszubildenden. Er weist darauf hin, dass es nicht unüblich sei, Bildungsgänge aufgrund fehlender Schülerzahlen zu schließen, wie beispielsweise im Fall der Friseurausbildung, die bereits in andere Städte verlagert wurde.

Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) im Kreistag äußert ebenfalls Bedenken gegen die Pläne zur Bündelung der Bildungsgänge. Dr. Günter Kirstein, Vorsitzender der UWG-Fraktion, argumentiert, dass Auszubildende die Fachkräfte von morgen seien und dass lange oder komplizierte Wege zu den Berufskollegs dazu führen könnten, dass potenzielle Azubis sich für andere, näher gelegene Ausbildungsmöglichkeiten entscheiden. Die UWG warnt davor, die aktuellen sinkenden Schülerzahlen als Begründung heranzuziehen, da diese Prognosen zufolge in Zukunft wieder steigen werden. Insbesondere Auszubildende aus Randbezirken wie Lüdinghausen, Olfen, Ascheberg oder Herbern könnten Schwierigkeiten haben, den Schulort Coesfeld zu erreichen, insbesondere ohne Auto.

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