Am 27. Februar 2025 wird die bundesweite Beratungsstelle „Beratungskompass Verschwörungsdenken“ eröffnet. Dieses wichtige Projekt wird vom Bundesfamilienministerium und dem Bundesinnenministerium finanziert und zielt darauf ab, Betroffenen von Verschwörungserzählungen sowie deren Angehörigen Unterstützung und Orientierung zu bieten. Die Durchführung liegt in den Händen der Amadeu Antonio Stiftung, modus (Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung) und dem Violence Prevention Network. Unser Mitteleuropa berichtet, dass die Beratungsstelle Teil des Förderprogramms „Demokratie leben!“ ist, das bereits im März 2024 gestartet ist.

Familienministerin Lisa Paus hebt hervor, dass Verschwörungserzählungen nicht nur die Demokratie, sondern auch das soziale Umfeld erheblich belasten. Ihre Schärfe und die ständige Verbreitung in der Gesellschaft machen es dringend notwendig, Betroffene zu ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Innenministerin Nancy Faeser ergänzt, dass diese Erzählungen häufig mit Lügen und Desinformation einhergehen und die Gesellschaft spalten können. Daher sollten Angehörige ebenfalls in die Beratungsangebote eingebunden werden.

Ziel und Struktur der Beratungsstelle

Die Beratungsstelle bietet sowohl telefonische als auch Online-Beratung, die mittwochs und freitags vormittags sowie montags nachmittags erreichbar ist. Zusätzlich können Beratungstermine gebucht und E-Mails geschrieben werden. Dies ermöglicht eine erste Einschätzung des Beratungsbedarfs und führt in der Folge zu einer anonymen ersten Beratung. Die zukünftige Weitervermittlung an lokale Beratungsstellen ist ebenfalls vorgesehen, sofern ein längerer Beratungsbedarf identifiziert wird. Die Amadeu Antonio Stiftung erläutert, dass die Beratung vertraulich und anonym ist, was den Betroffenen einen sicheren Raum bietet, um über ihre Anliegen zu sprechen.

In Nordrhein-Westfalen sind zudem bereits mehrere Meldestellen für Antiziganismus, antimuslimischen Rassismus und Queerfeindlichkeit geplant, um eine breitere Unterstützung im Kampf gegen Diskriminierung zu gewährleisten. Diese Meldestellen werden vom Integrationsministerium in Nordrhein-Westfalen eingerichtet.

Erreichbarkeit und weitere Informationen

Die Beratungsstelle ist online und telefonisch erreichbar, wobei die Telefonberatung unter der Nummer 030-62937479 zur Verfügung steht. Für weiterführende Informationen steht die Webseite beratungskompass-verschwoerungsdenken.de zur Verfügung. Das Bundesfamilienministerium informiert, dass dieses Projekt als Teil der Prävention von Extremismus und der Bekämpfung von Desinformation stark auf die Unterstützung der Gesellschaft abzielt.

Mit der Schaffung dieser Beratungsstelle wird ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, um die Herausforderungen des modernen Zusammenlebens, insbesondere im Kontext von Verschwörungserzählungen, zu adressieren und Betroffenen eine Stimme zu geben.