Nordrhein-Westfalen

Braunkohlebedarf deutlich unterschätzt: Kritik am Vorgehen der Landesregierung

Braunkohlebedarf in NRW: Falsche Annahmen der Regierung aufgedeckt.

Die aktuelle Analyse zeigt, dass Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 tatsächlich deutlich weniger Braunkohle benötigte als ursprünglich angenommen. Entgegen der Prognosen des Energieministeriums war der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Dies steht im Kontrast zu den Aussagen von NRW-Energieministerin Mona Neubaur im Januar 2023, die kurzfristig eine verstärkte Verstromung von Braunkohle zur Sicherung der Energieversorgung gefordert hatte.

Der BUND kritisiert das Vorgehen der Landesregierung angesichts dieser Zahlen und fordert Konsequenzen für die Zukunft. Insbesondere wird die Zerstörung von Lützerath als nicht gerechtfertigt angesehen. Der Geschäftsleiter des BUND in NRW, Dirk Jansen, plädiert dafür, die Debatte um eine Verschiebung des Braunkohleausstiegs zu beenden und stattdessen ein alternatives Tagebauszenario zu entwickeln. Dieses sollte Wege aufzeigen, wie die Rekultivierung der Braunkohlengruben mit minimaler Landschaftszerstörung erfolgen kann.

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In einer Vereinbarung im Oktober 2022 hatten das Land NRW, der Bund und der Braunkohlekonzern RWE beschlossen, den Kohleausstieg im Rheinischen Revier von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Dies war Teil der Maßnahmen angesichts der damaligen Energiekrise, die auch eine gesteigerte Verbrennung von Braunkohle bis 2030 erlaubte. Zusätzlich durften die RWE-Kraftwerksblöcke Neurath D und E länger in Betrieb bleiben. Diese Vereinbarung umfasste auch die Erlaubnis zum Abbaggern des Ortes Lützerath aufgrund des darunter liegenden Braunkohlevorkommens.

Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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