Jubel und Gesetzlosigkeit: Autokorsos nach EM-Sieg der Türkei sorgen für Polizeieinsätze in Recklinghausen und Bottrop.

Zwischenfall bei Autokorso in Bottrop

Nach dem Sieg der türkischen Nationalmannschaft gegen Tschechien bei der EM 2024 fanden im gesamten Kreisgebiet Autokorsos zur Feier des Erfolgs statt. In Recklinghausen verlief der Autokorso laut Polizeiangaben größtenteils friedlich, abgesehen von einigen Verkehrsverstößen. Anders sah es jedoch in Bottrop aus, wo Fußballfans einen Streifenwagen umzingelten und für einen Zwischenfall sorgten.

Die Jubelfeiern in Bottrop nahmen eine auffällige Wendung, als hunderte Fans sich in der Prosperstraße und Friedrich-Ebert-Straße versammelten und sowohl zu Fuß als auch mit Fahrzeugen die Straßen bevölkerten. Eine Gruppe von Fans umstellte einen Streifenwagen, schaukelte das Fahrzeug und belästigte die Polizisten. Erst nachdem Verstärkung eintraf und von Seiten der Fans eingewirkt wurde, konnte die Situation beruhigt und die Gruppe aufgelöst werden.

Als Reaktion auf den Zwischenfall wurden Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, Nötigung und versuchter Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel eingeleitet. Die Polizeipräsidentin von Recklinghausen, Friederike Zurhausen, betonte die Grenzen zwischen Freude und kriminellem Verhalten: „Es ist verständlich, dass die Fans über den Einzug ins Achtelfinale jubeln, aber wenn meine Mitarbeiter durch große Menschenmengen bedrängt und Streifenwagen angegriffen werden, ist dies nicht mehr mit friedlichen Feiern zu rechtfertigen.“

Ähnliche Autokorsos und Jubelfeiern fanden auch in anderen Städten wie Oer-Erkenschwick, Datteln, Waltrop, Castrop-Rauxel, Marl und Gladbeck statt, wobei die Polizei hauptsächlich auf eine feierliche Atmosphäre setzte. Dennoch mussten vereinzelt Ordnungswidrigkeitenanzeigen verfasst werden, da die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet war. Der Vorfall in Bottrop zeigt, dass die Freude über sportliche Erfolge nicht als Entschuldigung für unangemessenes Verhalten dienen darf.