In einem aufsehenerregenden Prozess um den Tod des 17-jährigen Leon M. wird nun eine Revision am Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt. Der junge Mann wurde im Rahmen eines Streits über ein Mädchen brutal getötet. Laut dem Bericht von WDR griff der 19-jährige Täter Marc E. Leon M. mit einer Eisenstange an, wodurch dieser bewusstlos und schwer verletzt in einer Scheune zurückgelassen wurde.
Nachdem er einen vermeintlichen Alibi-Versuch unternommen hatte, indem er mit dem Auto zu einem McDonald’s fuhr, kehrte der Täter zum Tatort zurück, um die Polizei zu alarmieren. Als Marc E. feststellte, dass Leon M. noch atmete, schneidet er ihm die Kehle durch und ruft anschließend die Polizei.
Rechtsstreit und Revision
Das Gericht wertete den Schlag mit der Eisenstange als versuchten Mord, stufte das Durchschneiden der Kehle jedoch als Totschlag ein. Dies führte zu einer Verurteilung von sieben Jahren und neun Monaten Haft für den Täter. Die Eltern des Opfers, Beate und Bernhard M., sind nicht mit dem Urteil einverstanden und fordern ein härteres Urteil. Ihr Rechtsanwalt, Martin Pohlmann, hat Revision eingelegt und argumentiert, dass das gesamte Geschehen als Mord gewertet werden sollte, was nach Jugendstrafrecht zu einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren führen könnte, wie Westfalen-Blatt berichtet.
Der BGH hat bereits eine mündliche Verhandlung für den 8. Oktober anberaumt, und die Argumentation von Pohlmann wird auch von dem Generalbundesanwalt unterstützt, der die Ansicht vertritt, dass es sich um einen Mord handeln könnte. Der Anwalt des Verurteilten, Jerrit Schöll, sieht den Angriff mit der Eisenstange als versuchten Totschlag an.
Das Motiv für das Verbrechen bleibt bislang unklar, doch einige Hinweise aus dem Prozess deuten darauf hin, dass das Opfer bei Mädchen möglicherweise bessere Chancen hatte. Richter sahen jedoch keinen direkten Zusammenhang zwischen diesen Hinweisen und dem Gewaltexzess. Auffällig ist, dass Marc E. und Leon M. seit ihrer Kindergartenzeit befreundet waren und viel Zeit miteinander verbrachten.