In der Silvesternacht war die Lage im Kreis Borken aus Sicht der Einsatzkräfte relativ ruhig. So berichtete die Feuerwehrleitstelle von einer überschaubaren Zahl an Einsätzen. In Ahaus und Umgebung kam es jedoch zu mehreren kleineren Vorfällen, darunter ein brennender Holzstapel in Stadtlohn. Dieser brannte gegen 20.30 Uhr, doch Anwohner konnten das Feuer vor Eintreffen der Feuerwehr weitgehend löschen. Die Feuerwehr hatte lediglich noch kleinere Flammen zu beseitigen und entdeckte einen weiteren kleinen Brand am Straßenrand. Zur gleichen Zeit entzündete sich in Gescher eine Hecke.
Um 23.30 Uhr mussten die Einsatzkräfte in Bocholt eine brennende Mülltonne löschen, deren Flammen auf ein Fahrzeug übergriffen. Bei den Löscharbeiten verletzte sich eine Person. Insgesamt bilanzierten die Einsatzkräfte bis Mitternacht vier Brände und zwei verletzte Personen. Eine schwerverletzte Person musste mit sogenannten „Feuerwerksverletzungen“ ins Krankenhaus gebracht werden. Ab Mitternacht gab es im Kreisgebiet keine größeren Brände oder Einsätze mehr.
Übersicht der Einsätze
Die Übersicht über die kleineren Einsätze bis Neujahr zeigt folgende Zahlen: In Ahaus wurden fünf Brände und eine technische Hilfeleistung registriert, in Bocholt sieben Brände und ebenfalls eine technische Hilfeleistung. Zudem kamen in Borken drei Brände, in Gronau ein Brand, in Heek ein Brand, in Reken zwei Brände, in Rhede ein Brand und in Schöppingen ein Brand hinzu. Auch der Rettungsdienst verzeichnete „silvesterbedingte“ Einsätze: In Ahaus zwei, in Gronau einen, in Reken einen, in Südlohn drei und in Vreden einen Einsatz.
Eine umfassende Bilanz der Silvesternacht lieferte auch ein Bericht des Heimatreport. Insgesamt fanden die Einsatzkräfte 17 Feuerwehreinsätze vor, darunter das Ablöschen von Pyrotechnik auf Straßen und Fehlalarme bei Brandmeldeanlagen. Des Weiteren wurden 20 Notfalleinsätze im Rettungsdienst gezählt. Besonders schwerwiegend war der Vorfall in Reken, bei dem ein 43-Jähriger durch die Explosion eines mutmaßlich selbst gefertigten Feuerwerkskörpers schwer verletzt wurde. Lebensgefahr kann in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden. Der Mann wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht.
Bei der Untersuchung des Vorfalls wurden vier ungezündete, mutmaßlich selbstgebaute „Böller“ in der Nähe des Einsatzortes gefunden, und in der Wohnung des Verletzten wurden Materialien zum Bau von Sprengkörpern sichergestellt. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen zur kontrollierten Sprengung übernommen, und die genauen Umstände des Unfalls sind weiterhin Gegenstand der Untersuchungen.