Die Volkshochschule (VHS) in Lambrecht steht vor einem Neuanfang nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Wie Rheinpfalz berichtet, wurde die Einrichtung in den 90er-Jahren aus den Volksbildungswerken der ehemaligen Ortsgemeinden gegründet und hat seitdem eine bedeutende Rolle in der Erwachsenenbildung gespielt. Die Pandemie führte jedoch zu einem dramatischen Rückgang der Bildungsangebote und zu nachlassender politischer Unterstützung. Traudel Füßer, die die VHS mit hohem Engagement leitete, gab Ende 2022 aus gesundheitlichen Gründen die Verantwortung ab.

Die Veränderungen in der Leitung folgten in kurzem Abstand, was die Programmgestaltung zusätzlich erschwerte. Tamara Baumann, die seit Juli 2023 die neue Leiterin ist, hat bisher zwar noch kein neues Programm konzipiert, arbeitet jedoch eng mit der Ersten Beigeordneten Sybille Höchel zusammen, um zukünftige Angebote zu entwickeln.

Herausforderungen für die Bildung

Während der Corona-Pandemie waren Kinder und Jugendliche in ihren Rechten stark eingeschränkt, wie Volkshochschule.de erläutert. Die Schließungen von Kitas und Schulen sowie der Mangel an technischer Ausstattung führten dazu, dass viele Familien nicht in der Lage waren, ihre Kinder im Homeschooling adäquat zu unterstützen. Dies hatte weitreichende Folgen für den Bildungsprozess und die psychosoziale Gesundheit der Heranwachsenden.

Die Volkshochschulen, die traditionell als Plattform für Bildung und Bürgerbeteiligung fungieren, sahen sich gezwungen, alternative Bildungsformate zu entwickeln. Viele VHS meldeten eine geringere Nachfrage nach Online-Kursen und berichteten von den Herausforderungen, die die Pandemie für ihre etablierten Programme mit sich brachte. Im Gegensatz dazu nutzen andere VHS die Gelegenheit, digitale Formate als sinnvolle Ergänzung zu ihren Präsenzangeboten anzubieten.

Neuerungen und Programme

In Lambrecht bleibt das zukünftige Bildungsangebot vorerst überschaubar. Bereits bestehende Kurse, darunter „Französisch Konversation“, „Gymnastik 50 plus“ und „Qigong“, laufen weiterhin. Tamara Baumann plant, das Angebot insbesondere für Kinder und Senioren zu erweitern, steht jedoch vor der Herausforderung, ausreichend Dozenten zu finden. Der Kontakt zu der Kreisvolkshochschule soll hierbei Unterstützung bieten.

Beliebte Reiseprogramme, die in der Vergangenheit viele Teilnehmende anlockten, werden anscheinend nicht mehr angeboten. Die VHS in Bonn hat in der Vergangenheit ähnliche Rückgänge verzeichnet; die Kita- und Schulschließungen während der Pandemie führten dort im Jahr 2020 zu einem Rückgang der Teilnehmerzahlen um 40 Prozent. Das Beispiel der VHS in Bonn zeigt, wie wichtig die Diversität der Teilnehmer und Kursleiter ist und hebt die Notwendigkeit hervor, weiterhin Plattformen für Bürgerbeteiligung zu schaffen.

Die Beispiele der verschiedenen Volkshochschulen verdeutlichen, dass die Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, noch lange nicht vollständig überwunden sind. Ein Bericht von Deutschlandfunk weist darauf hin, dass insbesondere die Finanzierung von VHS stark von kommunalen und länderübergreifenden Mitteln abhängt. In zahlreichen Regionen sind VHS existenziell bedroht, was die Dringlichkeit von mehr politischen Maßnahmen zur Förderung und Stabilisierung dieser Bildungseinrichtungen unterstreicht.

Das zukünftige Programm der Volkshochschulen wird voraussichtlich weniger umfangreich als in der Vergangenheit sein, es bleibt jedoch zu hoffen, dass durch die anstehenden Änderungen die Bildungslandschaft wiederbelebt und den Bedürfnissen der Lernenden angepasst werden kann.