Mit dem Stück „Der Nabel der Welt“ setzt das Comedia Theater in Köln einen starken Akzent auf die drängenden Themen der Umweltzerstörung und des Klimawandels. Die Premiere findet am 17. und 18. Januar 2024 statt und wird von Regisseur Kostas Papakostopoulos inszeniert. Das Werk basiert auf dem Text von Fink Kleidheu und hat eine Aufführungsdauer von etwa 75 Minuten.

In der Hauptrolle spielt Lisa Sophie Kusz die Pythia, die bekannteste Wahrsagerin der Antike. Die Handlung dreht sich um Pythias innere Konflikte, während sie durch brennende Wälder und Überschwemmungen wandert und sich mit der Nutzlosigkeit ihrer Warnungen auseinandersetzt. Auf der Suche nach Schutz begibt sich Pythia in das Reich des Schlafgottes Hypnos und wird zur Naturgewalt, die gegen menschliche Zerstörung ankämpft. Das Stück thematisiert somit nicht nur die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart, sondern auch patriarchale Strukturen.

Verbindung zur Antike und aktuelle Umweltthemen

Ein weiteres Beispiel für die Verbindung von Theater und Klimawandel ist das Stück „Anthropos, Tyrann (Ödipus)“, das von Alexander Eisenach und dem „Theater des Anthropozän“ realisiert wurde. Das Stück verknüpft die Thematik der Erderhitzung mit der antiken Tragödie und greift menschliche Eingriffe in die Natur auf, wie beispielsweise Luftverschmutzung, Abholzung und das Aussterben von Arten. Gegründet von der Meeresbiologin Antje Boetius und dem Regisseur Frank Raddatz, hat das Theater das Ziel, durch emotionale und spielerische Vermittlung auf Umweltschutz aufmerksam zu machen, wie buehne-magazin.com berichtet.

Raddatz hebt hervor, dass Wissenschaftler oftmals fürchten, dass ihre Forschungsergebnisse nicht von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Im Kontext des aktuellen Waldzustandsberichts der deutschen Bundesregierung wird deutlich, dass nur 18% der deutschen Wälder als gesund eingestuft werden. 180.000 Hektar Wald sind seit 1984 abgestorben. Diese und viele andere aktuelle Probleme, wie Waldbrände in Sibirien, Kalifornien und Australien, sind ebenfalls Teil der Diskurse, die in den Produktionen thematisiert werden.