Post will das Netz von automatischen Poststationen ausbauen und sich an die neue Gesetzgebung anpassen

Die Deutsche Post hat in den letzten Jahren einen verstärkten Fokus auf Automatisierung gelegt, insbesondere in Bezug auf Post- und Paketdienste. Derzeit betreibt das Unternehmen rund 700 Poststationen, was einem Anstieg um etwa 600 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Poststationen bieten die Möglichkeit, Pakete abzugeben und abzuholen, Briefmarken zu kaufen, Briefe zu versenden und sogar eine Videoberatung in Anspruch zu nehmen.

Gleichzeitig betreibt der Post-Konzern DHL, der unter dem Namen Deutsche Post im inländischen Briefgeschäft auftritt, auch reine Paketstationen, auch bekannt als Packstationen. Aktuell gibt es etwa 13.300 Packstationen in Deutschland, was einem Anstieg um ein Drittel im Vergleich zu Juni 2022 entspricht. Diese Stationen ermöglichen es den Kunden, Pakete abzugeben und abzuholen, jedoch keine Briefe zu versenden.

Die Automaten erfreuen sich bei den Kunden großer Beliebtheit, da sie rund um die Uhr verfügbar sind und somit nicht an die Öffnungszeiten herkömmlicher Filialen gebunden sind. Mit der geplanten Gesetzesnovelle, die kürzlich den Bundestag passiert hat und im Juli im Bundesrat final beschlossen werden soll, könnten die Tempo des Ausbaus von Poststationen beschleunigt werden. Diese würden als „Universaldienstfilialen“ anerkannt werden, was bedeutet, dass sie zur Erfüllung der Filialnetzpflicht der Post in Deutschland beitragen.

Die Pflicht zur Aufrechterhaltung eines Filialnetzes in Deutschland umfasst mindestens 12.000 Filialen. Es müssen Filialen in Orten mit mehr als 2000 Einwohnern vorhanden sein, während in Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern maximal ein Abstand von zwei Kilometern zu einer Filiale bestehen darf. Die Post hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten, diese Anforderungen zu erfüllen, insbesondere aufgrund des Strukturwandels auf dem Land, der dazu führte, dass einige Standorte nicht mehr besetzt waren.

Die Bundesnetzagentur zeigt sich positiv gegenüber der verstärkten Nutzung von Automaten durch die Deutsche Post. Behördenchef Klaus Müller betonte die Vorteile für Verbraucherinnen und Verbraucher, sofern die Automaten benutzerfreundlich und zuverlässig sind. Die Automatisierung wird als sinnvolle Ergänzung zu den herkömmlichen Filialen betrachtet und soll die Verfügbarkeit von Post- und Paketdiensten für die Bevölkerung verbessern.