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Neue NS-Gedenkstätte in Bonn-Endenich: Planung und Finanzierung im Fokus

Die aktuellen Pläne für die neue Gedenkstätte samt NS-Dokumentationszentrum Bonn nehmen Form an. Die Gedenkstätte soll von ihrem bisherigen Standort im früheren Viktoriabad an der Franziskanerstraße nach Endenich in ein saniertes und umgebautes Nebengebäude des einstigen Benediktinerinnenklosters umziehen. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich derzeit auf 9,1 Millionen Euro brutto, wovon der Großteil durch Bundes- und Landesfördermittel finanziert werden soll. Ein entsprechender Antrag wurde rechtzeitig eingereicht, um die Frist nicht zu verpassen. Nun müssen die politischen Gremien grünes Licht für die Planung geben.

Trotz anfänglicher Verärgerung einiger Mitglieder der Bezirksvertretung Bonn, die kritisierten, dass die Vorlage so kurzfristig vorgelegt wurde, stimmten sie letztendlich geschlossen zu. Es besteht fraktionsübergreifende Einigkeit über die Bedeutung des Projekts. CDU-Bezirksverordneter Arno Hospes betonte, dass Endenich der ideale Standort für die Gedenkstätte sei, was von der kulturpolitischen Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Fenja Wittneven-Welter, und der Grünen-Kulturpolitikerin Roswitha Sachse-Schadt unterstützt wird.

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Die Planung sieht vor, den historischen Wirtschaftsgebäudekomplex des Klosters, in dem die Gedenkstätte untergebracht werden soll, zu erhalten. Dabei ist es wichtig, die Authentizität des Bestandsgebäudes zu bewahren. Ein Aufzug im turmartigen Treppenhaus soll die Barrierefreiheit auf allen Ebenen sicherstellen. Zudem sind variabel nutzbare Räume für Sonderausstellungen und Veranstaltungen geplant. Die Bauarbeiten könnten schätzungsweise zwei Jahre in Anspruch nehmen, nachdem die Baugenehmigung erteilt wurde.

Der neue Standort der Gedenkstätte in Endenich hat eine historische Bedeutung, da während der NS-Diktatur fast 500 Jüdinnen und Juden dort interniert waren, bevor sie deportiert wurden. Die Gedenkstätte wird jedoch als Erinnerungs- und Dokumentationsort für alle Verfolgten des Nationalsozialismus konzipiert sein, um der Verantwortung gegenüber Vertretern anderer Verfolgtengruppen gerecht zu werden. Die Verwaltung erwartet, dass die nächsten Planungsphasen in der zweiten Jahreshälfte beginnen und voraussichtlich ein weiteres Jahr dauern werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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