Bonn

Klemmende Kommunikationssituationen: Andreas Stichmanns Loreley entführt in heimatliche Erzählungen

Neue Erzählungen von Andreas Stichmann: Denkmal für eine junge Punkerin

Andreas Stichmann präsentiert in seinem Erzählband „Loreley“ eine fesselnde Sammlung von Geschichten, die den Leser mit klemmenden Kommunikationssituationen und dem Nachdenken über Heimat konfrontieren. Doch inmitten dieser Themen fließt der Rhein als verbindendes Element durch die Erzählungen.

Eine der Erzählungen, „Einblick“, erzählt von aufkommendem Begehren in einem Vorort, das durch eine vergessene Flasche Grappa zwischen zwei verwitweten Nachbarn entsteht. Stichmanns präzise und lakonische Erzählweise bringt die Handlung zum Leben und fesselt den Leser mit unerwarteten Wendungen.

Ein besonderes Highlight in „Loreley“ sind die Details und Sätze, die abseits der üblichen Pfade liegen und dem Leser eine neue Perspektive eröffnen. Die Kurzgeschichte „Heimatgedicht“ endet mit der Erinnerung an ein Mädchen namens Motte, das als jugendliche Punkerin am Rheinufer in Bonn der neunziger Jahre verewigt wird

Die Erzählung um Motte und ihre Punkerfreunde am Kaiserplatz in Bonn fängt die jugendliche Rebellion und Unbeschwertheit dieser Zeit ein. Die Geschichte entführt den Leser in eine Welt voller Freiheit und Kameradschaft, die durch die einzigartige Sprache und Charaktere zum Leben erweckt wird.

Andreas Stichmann gelingt es, mit „Loreley“ eine vielschichtige Erzählung zu erschaffen, die von bundesrepublikanischen Alltagsszenen bis hin zu exotischen Schauplätzen wie Indonesien reicht. Die Geschichten reflektieren klemmende Kommunikation, das Nachdenken über Heimat und das Leben entlang des Rheins auf eindrucksvolle Weise.

Ein weiterer Höhepunkt des Buches ist die Geschichte „Warum schon wieder zu Watan?“, die die Feierlust deutscher Jugendlicher mit den existenziellen Flüchtlingsschicksalen aus dem Iran kontrastiert. Inmitten dieser Spannung entfaltet sich eine herzzerreißend böse Liebesgeschichte, die Stichmanns Fähigkeit zur narrativen Tiefe unterstreicht.

Andreas Stichmanns „Loreley“ ist eine Hommage an die Vielfalt des menschlichen Lebens, die über kulturelle und geografische Grenzen hinweg reicht. Die Erzählungen in diesem Band sind nicht nur unterhaltsam, sondern regen auch zum Nachdenken über die eigene Identität und die Bedeutung von Zugehörigkeit an.

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