Am 6. Februar 2025 wurde die renommierten Wissenschaftlerin Prof. Sharon Lewin von der Medizinischen Fakultät Bonn die Ehrendoktorwürde verliehen. Diese Auszeichnung wird als bedeutender Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen der Universität Bonn und der University of Melbourne sowie dem Cumming Global Centre for Pandemic Therapeutics angesehen. Die Verleihung fand im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) statt.
Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät, äußerte sich lobend über die Leistungen von Prof. Lewin und betonte die Wichtigkeit ihrer Forschung, die sich auf infektiöse Erkrankungen konzentriert, insbesondere HIV und die Wechselbeziehungen zu anderen Viren wie Hepatitis B. Darüber hinaus hat Lewin an über 360 Publikationen mitgearbeitet, was ihre bedeutende Rolle in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft unterstreicht.
Forschungsschwerpunkte und Ehrungen
Prof. Sharon Lewin ist bekannt für ihre Beiträge zur HIV-Forschung, einschließlich der Immunaktivierung und -modulation bei HIV-infizierten Personen sowie antiviraler Strategien für SARS-CoV-2. Ihre Forschung zielt auf Komplikationen bei Covid-19 und Long Covid ab. Sie ist Co-Vorsitzende der International AIDS Society’s Towards an HIV Cure und hat bis 2024 die Präsidentschaft der International Aids Society inne gehabt.
Für ihre herausragenden Leistungen erhielt Prof. Lewin mehrere Auszeichnungen, darunter den Melbourne Achiever Award im Jahr 2020 und die Outstanding Female Researcher Medal der Australian Academy of Health and Medical Sciences im Jahr 2022. Ihre Arbeit wird von den Bonner Forschenden als bedeutend wahrgenommen, insbesondere im Rahmen einer langjährigen Zusammenarbeit, die durch ein von der DFG gefördertes Graduiertenkolleg unterstützt wird.
Internationale Zusammenarbeit in der Infektionsforschung
Prof. Lewin, die auch Direktorin des Peter Doherty Institute for Infection and Immunity ist, hebt in ihren Dankesworten die wichtige Partnerschaft mit der Universität Bonn hervor. Der philanthropische Unterstützer Geoff Cumming, Ehrengast der Veranstaltung, hat zur Gründung des Cumming Global Centre for Pandemic Therapeutics beigetragen, welches sich auf die Bekämpfung globaler Gesundheitsbedrohungen konzentriert.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde ist nicht nur eine persönliche Anerkennung für Lewin, sondern steht auch im Zeichen der Dringlichkeit, mit der die Forschung im Bereich der Infektionskrankheiten vorangetrieben werden muss. Laut der WHO lebten 2020 etwa 37,7 Millionen Menschen weltweit mit HIV, und AIDS zählt zu den zehn häufigsten Todesursachen. Die Herausforderungen durch Therapien, die nur die Vermehrung des Virus unterdrücken können und nicht vollständig heilen, machen innovative Ansätze in der Forschung unerlässlich.
Forschungsprojekte wie „HIVGenomics“ am Hamburger Leibniz-Institut für Virologie, das vom BMBF mit rund zwei Millionen Euro gefördert wird, entwickeln neue therapeutische Ziele zur Bekämpfung der chronischen HIV-Infektion. Das langfristige Ziel dieser Forschungsinitiative ist es, AIDS zu einer heilbaren Erkrankung zu machen, was die Notwendigkeit für starke internationale Kooperationen wie die zwischen Bonn und Melbourne weiter unterstreicht.
Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Sharon Lewin wird nicht nur ihr persönlicher Beitrag gewürdigt, sondern auch das Engagement der Wissenschaftler weltweit, die sich für eine bessere Zukunft im Bereich der Infektionskrankheiten einsetzen.