Die Preiserhöhungen des Streaming-Anbieters DAZN sorgen einmal mehr für Aufregung unter den Abonnenten. Zahlreiche Kunden haben sich gegen die plötzlichen Preissteigerungen gewehrt, die durch einen Rechtsstreit des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) in den Fokus gerückt sind. Dieser hat eine Sammelklage initiiert, nachdem DAZN ohne Zustimmung der Kund:innen die Preise in laufenden Verträgen angehoben hat. Die monatlichen Beiträge für Bestandskunden stiegen im August 2022 von 14,99 Euro auf 29,99 Euro, während die jährlichen Abonnementkosten in einer Einmalzahlung von 149,99 Euro auf 274,99 Euro erhöht wurden. Die Kritik an diesen Preiserhöhungen ist laut VZBV deutlich angestiegen, was sich auch in den Beschwerden widerspiegelt: 2023 gab es über siebenmal so viele Beschwerden über DAZN im Vergleich zum Vorjahr.
Verbraucher:innen berichten von einseitigen Änderungen der Vertragsbedingungen und Schwierigkeiten bei der Kündigung ihrer Abonnements. Der VZBV sieht in den entsprechenden Klauseln unangemessene Benachteiligungen für die Kunden. Die Verbraucherschützer werfen DAZN vor, dass die Preiserhöhungsklauseln intransparent und unwirksam sind. Diese Klage wurde im vergangenen Jahr vor dem Oberlandesgericht Hamm eingereicht, und bis zu einem Urteil könnte es noch dauern.
Rechtliche Schritte und Möglichkeiten für Verbraucher
Das Bundesamt für Justiz in Bonn hat kürzlich bekannt gegeben, dass betroffene Verbraucher und kleine Unternehmen Ansprüche zur Eintragung in das Verbandsklageregister anmelden können. Dies gibt den Betroffenen die Möglichkeit, sich kostenlos der Sammelklage anzuschließen und potenzielle Rückzahlungen von zu viel gezahlten Gebühren zu erhalten, sollte die Klage erfolgreich sein. Verbraucher können außerdem einen Klageteilnehmer-Check durchführen, um festzustellen, ob ihr Fall relevant ist und ob sie ebenfalls Ansprüche anmelden sollten. Die Ansprüche müssen bis drei Wochen nach dem Schluss der mündlichen Verhandlungen angemeldet werden, die jedoch bislang noch nicht terminiert wurden.
Die Grundsatzfrage der Regelung, wie und wann Preiserhöhungen vorgenommen werden dürfen, ist nicht nur in Bezug auf DAZN von Bedeutung. Ein ähnlicher Fall wurde erst kürzlich gegen Amazon behandelt, bei dem das Landgericht Düsseldorf eine Klausel für unwirksam erklärte, die es dem Unternehmen erlaubte, Preiserhöhungen ohne Zustimmung der Kunden durchzuführen. Dies verdeutlicht, dass das Thema hohe Wellen schlägt und Verbraucher immer sensibler auf die Vertragsbedingungen reagieren.
Insgesamt zeigt der Fall DAZN, dass die Rechte der Verbraucher gewahrt werden müssen und dass Streaming-Anbieter ihre Vertragsbedingungen transparent und fair gestalten sollten. Während die Preise kontinuierlich steigen und die Angebote sich vermehren, bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen entwickeln und ob Verbraucher in der Lage sein werden, ihre Ansprüche durchzusetzen.
Für weitere Informationen zur Klage und den Möglichkeiten, sich anzuschließen, können Interessierte die Seiten der Verbraucherzentrale und der zugehörigen Informationen hier und hier besuchen. Zudem ist die Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf zu Amazon als richtungsweisend für derzeitige und zukünftige Verträge von Bedeutung, wie in einem Bericht dargelegt.