Der neue Nexus-IPBES-Bericht zeigt alarmierende Zusammenhänge zwischen den Krisen von Biodiversität, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Klima. Diese Erkenntnisse sind das Ergebnis intensiver Arbeit von 165 internationalen Experten aus 57 Ländern und wurden am 17. Dezember auf der 11. Sitzung des IPBES-Plenums verabschiedet. Der Bericht ist mehr als nur ein Weckruf; er bietet auch Lösungen an, um diesen Herausforderungen begegnen zu können. Laut der Universität Bonn wird die Dringlichkeit, die Wechselwirkungen zwischen diesen Elementen zu verstehen, immer deutlicher. Maßnahmen, die nicht nachhaltig sind oder die Biodiversität Schaden zufügen, wie etwa die übermäßige Biomassennutzung zur Emissionssenkung, können nicht die Antwort auf unsere Herausforderungen sein.

Das erste Kapitel des Berichts beleuchtet die Trends, die zu einem Rückgang der Biodiversität führen, und macht deutlich, dass der Klimawandel als direkter Treiber angesehen werden kann. Scientists for Future hebt hervor, dass nicht nur ökologische, sondern auch soziale und ökonomische Krisen miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig verstärken. Aktuelle politische Maßnahmen sind oft unzureichend, was zu einer uneinheitlichen Verwaltung und letztlich zur Verschärfung dieser Krisen führt.

Ursachen und Folgen der Krisen

Die Ursachen für den Biodiversitätsverlust sind vielfältig. Direkte Faktoren wie Übernutzung von Flächen, Abholzung, Umweltverschmutzung, invasive Arten und Klimawandel stehen im Fokus. Indirekte Treiber, wie wirtschaftliches Wachstum, steigender Konsum und Kriege, tragen ebenfalls zu dieser negativen Entwicklung bei. Der Nexus-IPBES-Bericht zeigt, dass über 50% des globalen BIP von der Natur abhängig sind, jedoch die damit verbundenen Kosten oft ignoriert werden, was schätzungsweise zwischen 10 und 25 Billionen US-Dollar pro Jahr ausmacht.

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Artenvielfalt. Laut IPBES sind bis zu eine Million Arten vom Aussterben bedroht, und die Belastungen der Ökosysteme nehmen dramatisch zu. Die berichteten Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf die Nahrungsmittelsicherheit, Wasserqualität und letztlich auch auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Handlungsoptionen und Ausblick

Im Rahmen der Beseitigung dieser Krisen bietet der Bericht über 70 Reaktionsoptionen an, die nachhaltiges Management der Nexus-Elemente fördern. Maßnahmen wie die Wiederherstellung kohlenstoffreicher Ökosysteme und das Management der Artenvielfalt haben das Potenzial, die negativen Trends umzukehren. Der Bericht betont auch die Bedeutung integrierter und adaptiver Entscheidungsprozesse, um die Herausforderungen umfassend anzugehen. Langfristig wird eine positive Veränderung nur erreicht, wenn sowohl politische Entscheidungsträger als auch individuelle Bürger bereit sind, ihre Gewohnheiten zu hinterfragen und anzupassen.

Die größten Herausforderungen liegen in der Veränderung von Gewohnheiten und Werten. Der Bericht ruft dazu auf, das Bewusstsein für die Dringlichkeit dieser Themen zu schärfen. Es bleibt abzuwarten, ob die gesteckten Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030, insbesondere im Bereich der Biodiversität, erreicht werden können. Trotz der bestehenden Skepsis gibt es Hoffnung durch den wachsenden politischen und gesellschaftlichen Druck, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.