Am 28. Januar 2025 wurde der neue Blog Campus-StAge vorgestellt, der es Studierenden der Geschichtswissenschaft ermöglicht, ihre wissenschaftlichen Arbeiten online zu veröffentlichen. Wie die Ruhr-Universität Bochum news.rub.de berichtet, entstand dieser Blog im Rahmen des Projekts Forschendes Lernen mit Oral History in der Geschichtswissenschaft (FLOH) und bietet eine Plattform für die Veröffentlichung unterschiedlichster Formate. Dazu zählen Hausarbeiten, Abschlussarbeiten, Podcasts und Graphic Novels.
Das Ziel von Campus-StAge ist es, studentischen Arbeiten Sichtbarkeit zu verleihen und diese der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Durch die Online-Veröffentlichung haben Autorinnen und Autoren zudem die Möglichkeit, ihre Arbeiten für zukünftige wissenschaftliche Verweise zu nutzen. Der Blog akzeptiert auch ältere Arbeiten, die den Studierenden helfen, ihre früheren Arbeiten zu reflektieren und einzuordnen.
Integration von Oral History in die Lehre
Seit 2022 arbeitet das Projekt FLOH daran, die Oral History-Methode in die Geschichtsstudiengänge der Ruhr-Universität Bochum zu integrieren. Lehrenden werden dazu konzipierte und erprobte Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt, die technische, organisatorische und rechtliche Informationen enthalten, wie die Webseite floh-geschichte.de erklärt. Diese Materialien sind als Open Educational Resources (OER) frei zugänglich und ermöglichen es den Lehrenden, sie direkt auf ihre inhaltlichen Themen anzuwenden.
Gemeinsam mit Studierenden wurde bereits umfangreiches Interviewmaterial generiert, das sowohl in audio(-visueller) Form als auch in transkribierter Version zur Verfügung steht. Der Zugang zu diesem Material erfolgt nach einer Registrierung auf der Plattform Oral-History.de. Entwickelte Lehreinheiten und Materialien umfassen unter anderem grundlegende Einführungen, die Didaktisierung thematischer Fragestellungen und Anleitungen zur Erhebung und Auswertung von Interviews.
Plattform für audiovisuelle Interviews
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Plattform Oral-History.Digital, die die Kuratierung und Forschung von audiovisuellen narrativen Interviews ermöglicht. Diese Plattform ist nicht nur für Forscher, sondern auch für Pädagogen und die Öffentlichkeit zugänglich. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Plattform über 39 Archive, 183 Sammlungen und 3685 Interviews verfügt. Nutzer können auf Audiovisuelles Material zugreifen und haben zudem die Möglichkeit zur Annotation in einem Arbeitsbuch.
Dank des differenzierten Rechtemanagements wird die Privatsphäre der interviewten Personen gewahrt, während die Infrastruktur der Plattform langfristige Archivierungen und eine beständige Verfügbarkeit der Inhalte gewährleistet. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnerinstitutionen und unter der Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), seit 2020 und in der zweiten Förderphase von 2023 bis 2026.
Die Ruhr-Universität Bochum stellt mit ihrem Engagement im Bereich der Oral History ein bedeutendes Beispiel für die Verknüpfung von Lehre und Forschung dar, was nicht nur zur Förderung studentischer Arbeiten, sondern auch zur Weiterentwicklung geschichtswissenschaftlicher Methodik beiträgt.