Am 28. Februar 2025 wird im „Dortmunder U“ die Ausstellung „Wahrnehmen & Verstehen – die Welt, sich selbst und andere“ eröffnet. Dieses Kooperationsprojekt ist Ergebnis der Zusammenarbeit der Philosophischen Institute der Universitätsallianz Ruhr, zu deren Mitgliedern die Universität Duisburg-Essen, die TU Dortmund und die Ruhr-Universität Bochum zählen. Die Ausstellung richtet sich an ein breites Publikum und thematisiert die komplexen Verhältnisse zwischen Illusionen und Wahrnehmungseffekten, die in direktem Zusammenhang mit der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes stehen.

Die Organisatoren, darunter Prof. Dr. Raphael van Riel von der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Katja Crone von der TU Dortmund und Prof. Dr. Albert Newen von der Ruhr-Universität Bochum, haben die Ausstellung mit dem Ziel geschaffen, grundlegende menschliche Modi der Orientierung – das Wahrnehmen und Verstehen – zu beleuchten. Besondere Unterstützung erhält das Projekt durch das MERCUR-Programm und die Stiftung Mercator, die zur Internationalisierung und zur Verbesserung der Kommunikation der philosophischen Forschung in der Region beitragen.

Ein Wechselspiel von Philosophie und Wahrnehmung

Die Ausstellung läuft bis zum 6. April 2025 und wird in der Hochschuletage des „Dortmunder U“ zu besichtigen sein. Neben Ausstellungsobjekten, die mit Erläuterungen zu theoretischen Grundlagen versehen sind, bieten PC-Stationen eine zusätzliche interaktive Dimension durch Videos und Animationen. Eine begleitende Vortragsreihe wird zudem das Verständnis der Themen vertiefen.

Im Kontext dieser Veranstaltung ist die Erkenntnistheorie von zentralem Interesse. René Descartes, ein wegweisender französischer Philosoph des 17. Jahrhunderts, ist eine Schlüsselfigur in dieser Disziplin. Er entwickelte die Methode des radikalen Zweifels, die darauf abzielt, alles infrage zu stellen, um ein sicheres Fundament für Wissen zu finden. Descartes’ zentrale Prämisse, „Cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich), wird als Basis für das Verständnis von Selbst und Bewusstsein betrachtet. Diese Überlegungen zur Trennung von Geist und Materie, bekannt als Substanzdualismus, haben weitreichende Auswirkungen auf das moderne Denken über Bewusstsein und Realität.

Grundlagen der Erkenntnistheorie

Die Erkenntnistheorie, auch als Epistemologie bezeichnet, beschäftigt sich mit den Bedingungen von Wissen und Überzeugungen. Sie untersucht Fragen der Gewissheit, Rechtfertigung und die verschiedenen Arten von Zweifeln, die an Überzeugungen geäußert werden können. In ihren Anfängen wurde die Erkenntnistheorie durch Philosophen wie John Locke und David Hume geprägt. Der Begriff selbst gewann im 19. Jahrhundert an Bedeutung, doch die Auseinandersetzung mit Wissen und Erkenntnis hat sich seitdem rasant entwickelt.

Die Diskussion über Erkenntnistheorie hat in der Zeit ihrer Entwicklung oft gesellschaftliche Sprengkraft ent-wickelt, indem sie Wahrheitsansprüche hinterfragte. Von Aporien, die als unlösbar gelten, bis zu solipsistischen Ansätzen, die besagen, dass alles, was wahrgenommen wird, nur im eigenen Bewusstsein existiert, ist das Spektrum der Debatten umfassend. Die moderne Erkenntnistheorie wird durch eine Vielzahl von Ansätzen diversifiziert, darunter der Positivismus und der Pragmatismus, und erforscht zunehmend die Rolle von Sprache und sozialen Strukturen in der Wissenskonstruktion.

Besuchen Sie die Webseite der Ausstellung unter wie-wir-die-welt-sehen.de für weitere Informationen.

Für mehr Details zur Erkenntnistheorie und zu Descartes’ Philosophie lohnt sich ein Blick auf die Webseiten von andreasmartineisen.com und Wikipedia.