Am 14. Januar 2025 wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ herausragende digitale Lösungen für die Bauwirtschaft ausgezeichnet. Der Wettbewerb, der sich seit mehr als 20 Jahren der Förderung digitaler Innovationsansätze widmet, findet unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) statt und wird von der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum organisiert. Rund 150 Zuschauer waren bei der Preisverleihung anwesend, bei der die Preisträger ihre Projekte erstmals persönlich präsentieren konnten. news.rub.de berichtet, dass dabei verschiedene Bereiche wie Architektur, Baubetriebswirtschaft, Bauingenieurwesen sowie Handwerk und Technik ausgezeichnet wurden.
Die diesjährigen Preisträger der Ruhr-Universität Bochum haben in der Kategorie Bauingenieurwesen ausgezeichnete Leistungen gezeigt. Den ersten Platz belegte Lukas Guntermann mit seiner Arbeit „Entwicklung eines Optimierungsverfahrens zur Strukturidentifikation von Brückenbauwerken“. Die innovative Arbeit nutzt Sensoren zur Erfassung von Dehnungen und Verschiebungen an Brücken. Platz drei in dieser Kategorie ging an Lisa von Rössing, die mit ihrer Masterarbeit zur Digitalisierung von Bauplänen überzeugte. Sie verglich zwei Methoden der Few-Shot Detection zur schnelleren digitalen Objekterkennung. In der Kategorie Handwerk und Technik wurde Adam Globisch für seine virtuelle Baustellen-Simulation ausgezeichnet, die praxisorientiertes Training im Bauingenieurwesen ermöglicht. architekturblatt.de ergänzt, dass auch Sonderpreise vergeben wurden, darunter der „Sonderpreis Start-up“ und ein Sonderpreis der Ed. Züblin AG.
Herausforderungen und Chancen durch Digitalisierung
Die steigende Digitalisierung der Baubranche, oft auch als Bauen 4.0 bezeichnet, bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Laut einer Studie von PlanRadar sehen 45% der Befragten den Digitalisierungsgrad im Bauwesen als hoch an. Die Umstellung auf digitale Methoden kann Effizienz steigern, Fehlerquellen reduzieren und Kosten senken. Am meisten wurde in den letzten drei Jahren in Energieeffizienz und erneuerbare Energien investiert (26%), gefolgt von BIM und Bausoftware (jeweils 19%). Allerdings bleiben Investitionen in Technologien wie Virtual Reality und Künstliche Intelligenz relativ gering.
Innovationen in der Bauwirtschaft sind entscheidend, um den Wettbewerbsdruck und die steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Effizienz zu bewältigen. Daher ist es nicht nur wichtig, digitale Lösungen zu entwickeln, sondern auch ihre Implementierung im Alltag zu fördern. Technologien wie Building Information Modeling (BIM) und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) sind dabei besonders vielversprechend und werden von vielen Bauunternehmen bereits eingesetzt, um ihre Prozesse zu optimieren.
Die Preisträger im Überblick
Bereich | Platz | Projekt | Preisträger |
---|---|---|---|
Bauingenieurwesen | 1 | Entwicklung eines Optimierungsverfahrens zur Strukturidentifikation von Brückenbauwerken | Lukas Guntermann |
Bauingenieurwesen | 3 | Mehr lernen aus wenig Daten: Digitalisierung von Bauplänen mit Few-Shot Detection | Lisa von Rössing |
Handwerk und Technik | 2 | NextGen-Baustelle: Virtuelle Baustellen-Simulation für praxisorientiertes Bauingenieur-Training | Adam Globisch |
Der Wettbewerb bietet eine Plattform zur Präsentation und Entwicklung von digitalen Lösungen, die die Zukunft der Bauwirtschaft gestalten können. Die ausgezeichneten Projekte zeigen bereits das Potenzial, das neue Technologien im Bauwesen entfalten können. Mit der kontinuierlichen Förderung und Umsetzung solcher innovativen Ansätze könnten die Herausforderungen der Branche in herausragende Chancen verwandelt werden.