Jedes Jahr veröffentlichen die Stanford University und der Verlag Elsevier eine Liste der weltweit Top zwei Prozent viel zitierter Wissenschaftler*innen. Diese Liste, die auf der Elsevier-Datenbank Scopus basiert, zeigt auch in diesem Jahr bemerkenswerte Ergebnisse für die Ruhr-Universität Bochum. Im Jahr 2023 sind 166 Wissenschaftler von dieser Universität in der Liste vertreten. Dies sind sechs Personen mehr als im Vorjahr, was den kontinuierlichen Anstieg der wissenschaftlichen Reputation und Leistung der Institution unterstreicht.

Der Einfluss von wissenschaftlichen Publikationen wird durch Zitations-Metriken und andere bibliometrische Informationen bewertet. Zu den bewerteten Informationen gehören unter anderem die Position als Erst- oder Letzt-Autor*in. Wissenschaftler*innen werden in insgesamt 22 Wissenschaftsfeldern und 174 Sub-Feldern klassifiziert. Aus jedem dieser Sub-Felder werden die zwei Prozent der Wissenschaftler*innen mit den höchsten Scores in die Gesamtliste aufgenommen, was die Konkurrenz und den hohen Standard in der akademischen Welt hervorhebt.

Analyse und Zitationsmetriken

Zusätzlich zur Liste der viel zitierten Wissenschaftler hat John Ioannidis zusammen mit Co-Autoren eine öffentlich zugängliche Datenbank erstellt, die die meistzitierten Wissenschaftler weltweit erfasst. Diese Datenbank zielt darauf ab, den Missbrauch von Zitationsmetriken zu adressieren und hat großes Interesse in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, Institutionen und Medien geweckt. Viele Institutionen verwenden diese Datenbank zur Bewertung der Qualität von Forschern, was die Bedeutung einer fairen und transparenten Bewertung des wissenschaftlichen Beitrags unterstreicht.

Die Datenbank beinhaltet zwei separate Listen: eine basierend auf der Karriere und eine auf einem einzelnen aktuellen Jahr. Diese Listen werden aus den Scopus-Daten von Elsevier erstellt und klassifizieren Wissenschaftler in 22 wissenschaftliche Felder sowie 174 Unterfelder. Zu den berücksichtigten Parametern gehören die Gesamtzitationen von 1996 bis 2022, der h-Index im Jahr 2022 und der c-Score. Es stellt sich jedoch auch Skepsis bezüglich der Methodik dieser Datenbank ein, da es Mängel in der genauen Erfassung der Auswirkungen von Originalforschungsarbeiten gibt.

Die Rolle der Zeitschriftenindizes

Ein wichtiger Aspekt in dieser Diskussion sind die zeitschriftenbezogenen Indikatoren, die die Bedeutung von Zeitschriften messen, jedoch nichts über die Qualität einzelner Artikel aussagen. Der Journal Impact Factor (JIF) ist hierbei der bekannteste Indikator und gibt an, wie häufig ein Artikel einer Zeitschrift im Durchschnitt in anderen Publikationen zitiert wurde. Im Gegensatz dazu berechnet der CiteScore, der auf Scopus basiert, die Zitationen von Dokumenten innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren.

Obwohl diese Kennzahlen zur Bewertung der wissenschaftlichen Leistung von Zeitschriften dienen, bleibt die Frage offen, wie diese Indizes die tatsächliche Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten widerspiegeln können. Die Methode der Berechnung und die Auswahl der in den Datenbanken indexierten Zeitschriften sind entscheidend, um glaubwürdige Ergebnisse zu erzielen und Missverständnisse zu vermeiden.

Insgesamt zeigt die zunehmende Zahl der Bochumer Wissenschaftler*innen in den globalen Ranglisten, dass die Universität auf einem guten Weg ist, jedoch auch die Herausforderungen und Komplexitäten der akademischen Bewertung und Publikationskultur angehen muss.

Für weitere Informationen über die aktuelle Liste der vielzitierten Wissenschaftler können Sie hier nachlesen. Eine detaillierte Analyse der Zitationsdaten finden Sie in der Datenbank von Mendeley und weitere Einblicke in bibliometrische Indikatoren erhalten Sie auf der Seite der Technischen Universität Berlin.