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Verfall der historischen Villa von Joseph Goebbels wird zum Politikum in Wandlitz

Geheimnisse und Kontroversen: Die Debatte um die ehemalige Goebbels-Villa bei Berlin

Die Debatte um das Areal Bogensee mit der ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels bei Berlin bleibt kontrovers. Das Gelände, das Berlin gehört, verfällt und Finanzsenator Stefan Evers (CDU) erwägt sogar, es notfalls zu verschenken. Bürgermeister Oliver Borchert von Wandlitz (Freie Bürgergemeinschaft Wandlitz) bezeichnete diese Pläne als unangebracht und schädlich. Seine Sorge gilt dem möglichen Interesse rechter Ideologen an dem Gelände.

Borchert kritisierte die Äußerungen des Finanzsenators als geschichtlich unangemessen und befürchtet, dass eine Verschenkung an private Interessenten mit ideologischen Zielen negative Folgen haben könnte. Das Gelände am Bogensee war einst der Ort, an dem Goebbels sein Landhaus erbaute. Nach Jahren des Leerstands und des Verfalls prüfen nun der Landkreis Barnim und die Gemeinde Wandlitz Möglichkeiten zur Verhinderung eines Abrisses und zur Neunutzung des Areals.

Die Gemeinde hat einen Antrag auf Fördergelder gestellt, um das historische Erbe zu bewahren und die Demokratiebildung zu fördern. Borchert schätzt den Bedarf an Fördermitteln auf 500.000 bis 600.000 Euro. Als potenzielle Nutzungsoptionen werden ein Zentrum für Resilienzforschung für die Demokratie, ein Hochschul-Campus, eine Reha-Klinik, eine Hotelnutzung oder sogar ein Standort für eine Bundesbehörde erwogen.

Obwohl die konkrete Entwicklung des Geländes noch unklar ist, strebt die Gemeinde Wandlitz an, ein umfassendes Konzept für die Zukunft zu erarbeiten. Ein bevorstehender Beratungstermin mit der Berliner Immobilienmanagementgesellschaft (BIM) soll weitere Schritte in Richtung einer sinnvollen Nutzung des Areals festlegen. Geplant ist auch eine Zwischennutzung, wobei Vorschläge wie eine Übungsstätte für die Bundespolizei bereits abgelehnt wurden. Borchert betonte, dass das Gelände am Bogensee nicht für den Häuserkampf geeignet sei und es wichtig sei, die historische Bedeutung angemessen zu würdigen.

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