Das Gedankenkarussell kann für viele Menschen zu einer belastenden Erfahrung werden. Grübelei, auch als Overthinking bekannt, kann negative Auswirkungen auf den Schlaf und die allgemeine Lebensqualität haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Grübeln kein lösungsorientiertes Nachdenken ist, sondern eher dazu führen kann, dass Betroffene in einem endlosen Kreislauf negativer Gedanken gefangen sind. Diese Spirale kann schwer zu durchbrechen sein und zu einer negativen Selbstbewertung führen.
Menschen, die unter Grübelzwang leiden, haben ein erhöhtes Risiko, verschiedene psychische Störungen wie Depressionen, Angststörungen und Essstörungen zu entwickeln. Auch psychisch gesunde Menschen, die viel grübeln, können ein höheres Risiko für psychische Störungen haben. Es ist wichtig anzumerken, dass Grübeln allein noch keine seelische Erkrankung darstellt, aber in Kombination mit anderen Faktoren zu ernsthaften Problemen führen kann.
Es gibt verschiedene Therapieansätze, um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. Die Ruminationsfokussierte Kognitive Verhaltenstherapie konzentriert sich darauf, belastende Situationen konkret zu durchdenken und alternative Denkmuster zu etablieren. Die Metakognitive Therapie hingegen hilft Menschen, die unter starken Zukunftssorgen leiden und glauben, alles durchdenken zu müssen, um vorbereitet zu sein. Zusätzlich können achtsamkeitsbasierte Ansätze dabei helfen, den Blick auf das Hier und Jetzt zu lenken und gegen das Gedankenkreisen anzugehen.
Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen pathologischem Grübeln und Zwangsgedanken. Während beim Grübeln die Gedanken eher verbal sind und zu einer Spirale führen, treten Zwangsgedanken oft in Form von mentalen Bildern auf und sind mit einem Handlungsdrang verbunden. Es ist entscheidend, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn das Grübeln zu einer Belastung wird und das tägliche Leben beeinträchtigt.