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Stark und mutig: Frauen dominieren die Gewinnerfilme von Cannes

Bei den Filmfestspielen in Cannes mögen männliche Regisseure zwar den Hauptpreis erlangen, jedoch erzählen die Gewinnerfilme allesamt von charismatischen Frauen. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist der Gewinnerfilm „Anora“ des US-Regisseurs Sean Baker. Die Tragikomödie handelt von einer jungen Stripperin, die sich mutig gegen eine russische Oligarchenfamilie behaupten muss. Diese weiblichen Hauptfiguren ziehen sich durch sämtliche prämierte Werke des Festivals.

„Anora“ wurde besonders für seinen erfrischenden Ansatz gelobt, der Slapstick-Elemente und eine selbstbewusste Protagonistin, Ani, in den Mittelpunkt stellt. Während Ani in einer New Yorker Erotikbar arbeitet, lernt sie den Sohn eines russischen Oligarchen kennen, Vanya. Nach einer spontanen Heirat stehen die beiden vor den Missbilligungen von Vanyas Eltern, die die Ehe annullieren lassen wollen. In humorvollen Situationen beweist sich die Hauptfigur Ani und setzt sich erfolgreich durch.

Auch in anderen ausgezeichneten Filmen wie dem Werk des geflüchteten Regisseurs Mohammed Rassulof aus dem Iran setzen sich mutige Frauen gegen gesellschaftliche Normen zur Wehr. Rassulofs Film „The Seed of the Sacred Fig“ thematisiert den Protest nach dem Tod einer jungen Frau im Iran und zeigt, wie Töchter einer Familie gegen traditionelle Denkweisen aufbegehren und ihre Stimmen erheben.

Weitere prämierte Werke, darunter „Grand Tour“ des portugiesischen Regisseurs Miguel Gomes und „The Substance“ von Coralie Fargeat, setzen starke Frauenfiguren in den Fokus. Die letztgenannte erwähnte, dass Filme die Welt verändern können und dankte den Frauen, die mutig ihre Stimmen erheben, um Veränderungen herbeizuführen.

Das Festival in Cannes zeigt somit eine verstärkte Sichtbarkeit weiblicher Erfahrungen in der Filmbranche, auch wenn der Wandel langsam und allmählich voranschreitet. Trotzdem betont die indische Regisseurin Payal Kapadia die Notwendigkeit, dass mehr Filme von Frauen produziert werden müssen, um eine ausgewogenere Repräsentation in der Filmwelt zu erreichen. Hoffentlich wird in Zukunft ein größerer Anteil der Preise an Regisseurinnen vergeben.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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