Am Mittwoch, den 26. Februar 2025, ereignete sich vor dem Landgericht Bielefeld ein erschreckender Vorfall, als Schüsse fielen. Ein Video, das in sozialen Medien geteilt wurde, dokumentiert, wie ein Mann während eines Rocker-Prozesses unter Beschuss geriet. Die Polizei berichtet von mindestens vier Verletzten, die sich nach dem Vorfall im Krankenhaus befinden. Die Schwere der Verletzungen ist zum aktuellen Zeitpunkt unbekannt.
Ein Bericht in der „Bild“ legt nahe, dass der Mann, auf den die Schüsse abgegeben wurden, der Bruder des angeklagten Rockers sein könnte. Trotz der verletzlichen Lage rappelte sich der Geschädigte nach den Schüssen wieder auf, was zusätzliche Fragen zur Schwere seiner Verletzungen aufwirft. Die Polizei konnte zwei Tatverdächtige am Tatort festnehmen, jedoch bleibt unklar, in welchem Ausmaß sie an dem Vorfall beteiligt waren.
Rockerkriminalität im Fokus
Die Ereignisse in Bielefeld werfen ein Schlaglicht auf die sogenannte Rockerkriminalität, ein komplexes Phänomen, das erhebliche gesellschaftliche und sicherheitspolitische Relevanz hat. Rockergruppen sind gemäß dem Bundeskriminalamt (BKA) durch einen streng hierarchischen Aufbau und ein enges Band zwischen den Mitgliedern gekennzeichnet. Zudem haben sie oft eine geringe Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Polizei und unterliegen eigenen Regeln und Satzungen.
Typische Rockergruppierungen, auch bekannt als Outlaw Motorcycle Gangs (OMCG), umfassen Organisationen wie die Hells Angels Motorcycle Club (HAMC), Bandidos MC und Outlaws MC. Diese Gruppen sind regional in Chapters strukturiert, die national und international miteinander verbunden sind. Ihre illegalen Aktivitäten reichen von Gewaltkriminalität bis hin zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz.
Gewalt und territoriale Streitigkeiten
Die Mehrzahl der Straftaten, die mit Rockergruppen in Verbindung stehen, sind Rohheitsdelikte, darunter gefährliche Körperverletzung und räuberische Erpressung. Die Feindschaften zwischen verschiedenen Clubs, wie sie auch im aktuellen Vorfall zu beobachten sind, führen häufig zu einem hohen Einsatz von Gewalt, einschließlich der Nutzung von Schusswaffen. Unbeteiligte Dritte werden dabei nicht selten in Mitleidenschaft gezogen.
Die Rockerkriminalität ist von einem erheblichen Dunkelfeld betroffen, da der interne Verhaltenskodex eine Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden
verhindert. Dies führt zu einer geringen Aussagebereitschaft und Einschüchterungen gegenüber möglichen Zeugen, was die Aufklärung von Straftaten erschwert. Wie m.focus.de und das BKA berichteten, sind die Ermittlungen und die Bekämpfung von Rockerkriminalität von zentraler Bedeutung für die öffentliche Sicherheit.