Am 27. Januar 2025 wurde das Forschungsprojekt „Didaktisch-diagnostische Potentiale des inklusionsorientierten Sachunterrichts“ (DiPoSa) erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt, das über einen Zeitraum von drei Jahren durchgeführt wurde, hatte das Ziel, die inklusive Bildung durch ressourcenorientierte und förderbezogene Diagnostik zu verbessern. Die Partneruniversitäten Paderborn, Bielefeld und Köln arbeiteten eng zusammen, um Lehrkräfte dabei zu unterstützen, besser auf die Bedürfnisse der Schüler*innen in heterogenen Lerngruppen einzugehen. Die Universität Paderborn berichtet, dass das Projekt mit einer Förderung von rund 720.000 Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht wurde.
Zu den Praxispartnern zählten mehrere Grundschulen, darunter die Bonhoeffer-Heinrich-Grundschule in Paderborn und die Sudbrackschule in Bielefeld. Ein wichtiges Ergebnis des Projekts war die Entwicklung eines digitalen Analysetools, welches den Grundschullehrkräften in inklusiven Klassen helfen soll, kindliche Lernpotentiale im Sachunterricht sichtbar zu machen. Zudem wurden Unterrichtsvideographien aus über 230 Unterrichtsstunden erstellt, die in Form von Videovignetten aufbereitet wurden.
Kommunikation zwischen Wissenschaft und Schulen
Centrales Anliegen des interdisziplinären Projektteams war die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Schulen. Durch die Anreicherung des Analyse-Tools mit theoretischem Wissen und praktischen Materialien sollte eine nachhaltige Verbesserung der Lehr- und Lernprozesse erreicht werden. Als Hauptprodukt des Projekts wird das entwickelte Analyse-Tool angesehen, das den Lehrkräften ermöglichen soll, inklusives Lernen gezielt zu fördern.
Im Rahmen der Initiativen zur Unterstützung inklusiver Bildung fördert das BMBF seit 2017 verschiedene Forschungsprojekte, die darauf abzielen, empirisch abgesicherte und praktisch erprobte Erkenntnisse zur Gestaltung nachhaltiger Transferansätze zu nutzen. Wie auf der Seite des BMBF angegeben, beinhaltet dies die Untersuchung innovativer Diagnose- und Unterstützungsmaßnahmen, die an individuellen Lebens- und Lernverhältnissen ausgerichtet sind.
Zukunftsperspektiven in der inklusiven Bildung
Das Projekt DiPoSa hat wichtige Impulse für die inklusive Bildung gesetzt, die sich in den gemeinsamen Lehr-Lern-Prozessen für Menschen mit unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen widerspiegeln. Dabei wird die Grundlage für persönliche Entwicklung und soziale Teilhabe geschaffen, die für den gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsleben entscheidend sind. Die Gründung eines bundesweiten Netzwerks zum „Adaptiven Lernen und Lehren in der Grundschule“ ist ein weiterer Schritt in Richtung einer zukunftsfähigeren inklusiven Bildung.
Durch die Förderung der Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte und die Implementierung der neuen Forschungsförderrichtlinie, die auf die Diagnostik fokussiert, wird der Übergang zwischen verschiedenen Bildungsetappen weiter optimiert. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Gleichberechtigten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für Menschen mit Behinderungen zu sichern. Dieser Anspruch ist auch im Rahmen der 2009 ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention verankert.