Die Bundeswehr plant, zukünftig das Kurzvideoportal Tiktok als Plattform zur Personalrekrutierung zu nutzen. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Berlin betonte die Notwendigkeit, junge Menschen dort zu erreichen, wo sie sich digital austauschen. Aus diesem Grund wird die Arbeitgebermarke Bundeswehr ab Ende Mai 2024 eine speziell ausgerichtete Kampagne auf Tiktok starten. Die technische Trennung zwischen den Netzwerken der Bundeswehr und der Plattform Tiktok wird gewährleistet, indem eigens dafür verwendete Endgeräte ohne Zugang zur IT-Struktur der Bundeswehr genutzt werden.
Es ist geplant, kurze Werbeclips zu erstellen, in denen die Bundeswehr als Arbeitgeber vorgestellt wird. Diese Maßnahme reiht sich in die bisherigen Marketingaktivitäten der Bundeswehr auf Plattformen wie YouTube und Instagram ein. Die Bundesregierung hat bereits einen Tiktok-Kanal unter @TeamBundeskanzler gestartet, um vor allem die jüngere Bevölkerung anzusprechen, die traditionelle Medien weniger nutzt. Tiktok verzeichnet in Deutschland mehr als 20 Millionen Nutzer und ist laut einer Umfrage von Ende 2022 von Appinio die meistgenutzte App bei den 14- bis 25-Jährigen.
Obwohl anfangs geplant war, dass Kanzler Olaf Scholz dem sozialen Netzwerk Tiktok beitritt, gab es Bedenken bezüglich einer möglichen Sammlung von Nutzerdaten durch chinesische Behörden oder politische Einflussnahme. Trotz dieser Bedenken und Kritik wurde die Entscheidung getroffen, Tiktok als zusätzliche Plattform zur Ansprache potenzieller neuer Rekruten für die Bundeswehr zu nutzen. Die Nutzung von Social-Media-Plattformen außerhalb des Dienstes oder während der Pausen ist den Soldatinnen und Soldaten gestattet, sofern die geltenden Vorschriften und Regelungen eingehalten werden.
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