Am 20. Januar 2025 hat Israel eine Wasserentsalzungsanlage im Gazastreifen mit einer neuen Stromversorgung ausgestattet. Dies soll die Trinkwasserproduktion von 5.000 auf 20.000 Kubikmeter pro Tag erhöhen. Die von UNICEF betriebene Anlage versorgt die Gebiete Deir al-Balah, Chan Junis und Al-Mawasi mit aufbereitetem Meerwasser. Dennoch warnt die UN vor einem drohenden Mangel an sauberem Wasser im Gazastreifen, was zu Krankheitsausbrüchen führen könnte. Ein vielschichtiges Problem ist der akute Wassermangel, da die verfügbare Wassermenge in Gaza seit Beginn des Konflikts um 94 Prozent reduziert wurde. Pro Person stehen derzeit nur 4,74 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung, was knapp einem Drittel des empfohlenen Mindestbedarfs entspricht, wie aus einem Bericht von Oxfam hervorgeht.
Die Wasserversorgung ist nicht die einzige Herausforderung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt die Gesundheitslage in Gaza als alarmierend und warnt vor einem Anstieg von Krankheiten und Mangelernährung unter den Bewohnern. Fast alle Krankenhäuser sind beschädigt oder teilweise zerstört, die Hälfte der 36 Krankenhäuser in Gaza ist nur teilweise betriebsfähig. WHO plant einen 60-Tage-Plan zur Wiederherstellung des Gesundheitssystems und hat die Umsetzung von Programmen zur Bekämpfung der Mangelernährung angekündigt.
Eskalation der Gewalt im Libanon
Die libanesische Armee hat die südlichen Vororte von Beirut abgeriegelt, um mögliche Terroranschläge zu verhindern. Anlässlich der Ashura-Zeremonien, die an den Märtyrertod von Imam Hussein erinnern, versammeln sich große Menschenmengen in einem Gebiet, das von der Hizbullah kontrolliert wird. Ein Luftangriff der israelischen Streitkräfte in dieser Region zielte auf einen Hizbullah-Kommandeur ab. Berichte über zivile Verletzte und den Tod des Kommandeurs Fuad Shokr sind jedoch unbestätigt.
US-Außenminister Antony Blinken hat Israels Zustimmung zu einem von den USA unterstützten Waffenruhe-Vorschlag für Gaza bekannt gegeben und fordert die Hamas zur Zustimmung auf. Gleichzeitig haben Vertreter der Hamas Gespräche in Kairo aufgenommen, um eine Waffenruhe mit Israel zu verhandeln. Israel hat 180 Ziele der Hizbullah im Libanon angegriffen, während Berichte über Raketenbeschuss aus dem Libanon auf Israel vorliegen.
Humanitäre crise und Geiselnahme
Die Freilassung von Geiseln hat zu gefeierten Rückkehrern in Israel geführt. Drei Geiseln wurden befreit, wobei der Gesundheitszustand stabil ist, jedoch hat eine der freigelassenen Geiseln, Emily Damari, zwei Finger während der Entführung verloren. Die nächste Geisel- und Gefangenenaustauschaktion soll am kommenden Samstag stattfinden, bei der 30 weitere israelische Geiseln und 90 palästinensische Häftlinge betroffen sein sollen.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt kritisch. Die WHO stellte fest, dass viele Menschen dringend Rehabilitation benötigen, die in Gaza weitgehend nicht verfügbar ist. Der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen ist extrem limitiert, was zu einem hohen Anteil von vermeidbaren Krankheiten führt. Oxfam betont, dass die systematische Zerstörung von Wasserversorgungsanlagen und die Behinderung von Hilfslieferungen erhebliche humanitäre Notlagen hervorrufen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Komplexität und die Herausforderungen des Konflikts sowie die dringenden humanitären Bedürfnisse der Zivilbevölkerung. Die Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand und die Wiederherstellung von grundlegenden Dienstleistungen sind von größter Bedeutung, um im Gazastreifen und den angrenzenden Regionen eine nachhaltige Lösung zu finden.