Eine bedeutende Sperrung im nordrhein-westfälischen Schienennetz beeinträchtigt seit dem 20. Januar 2025 den Bahnverkehr. Wie Ruhr24 berichtet, wird der betroffene Abschnitt voraussichtlich bis zum 21. Februar 2025 nur eingeschränkt befahrbar sein. Die Bauarbeiten konzentrieren sich auf den Umbau der S-Bahn-Station Düsseldorf-Wehrhahn sowie die Erneuerung der Eisenbahnbrücke Rather Broich. Bis zur geplanten Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes im Jahr 2027 wird es zu massiven Einschränkungen im Zugbetrieb kommen.
Insbesondere sieben Zuglinien sind betroffen. Die Regionalzüge RE1 und RE5 fahren nach Plan, während die RE3 zwischen Oberhausen Hbf und Düsseldorf Hbf vollständig ausfällt. Zudem wird der RE6 zwischen Neuss Hbf und Duisburg Hbf umgeleitet, was zu einem Wegfall der Halte in Bilk, Düsseldorf Hbf und Düsseldorf Flughafen führt. Weitere betroffene Linien sind RE11, RE19, S1, S6 und S11, die teils ausfallen oder umgeleitet werden.
Umfassende Sanierungsmaßnahmen in NRW
Die Probleme mit dem Schienennetz in Nordrhein-Westfalen sind nicht auf diese Baustelle beschränkt. Laut einer Analyse von Bahnblogstelle investiert die Deutsche Bahn Millionen in die Sanierung des überalterten Streckennetzes, mit dem Ziel, die Pünktlichkeit der Züge bis 2027 zu verbessern. In diesem Jahr sollen 220 Kilometer Gleise, 330 Weichen, 29 Brücken und 165 Bahnhöfe renoviert werden. Ein Großprojekt ist der Austausch von Gleisen und Weichen sowie die Ersetzung veralteter Stellwerke. Die größten Baustellen befinden sich aktuell im Ruhrgebiet, am Niederrhein sowie auf der Hauptstrecke Bielefeld-Hannover.
Die Bauarbeiten rund um die Strecke Essen–Dortmund sind für den Zeitraum vom 28. Februar bis 25. April sowie vom 5. September bis zum 31. Oktober geplant. Auf der Strecke Oberhausen–Emmerich, dem größten Bauprojekt in NRW, wird es bis zu 80 Wochen keine Zugverbindungen geben.
Strategische Neuausrichtung der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn hat die Sanierung des Schienennetzes zu einer zentralen Aufgabe erklärt, was als ein „Paradigmenwechsel in der Infrastruktur“ bezeichnet wird, wie Heise berichtet. DB-Chef Richard Lutz stellte klar, dass die Gründe für die aktuellen Probleme in der Zuverlässigkeit und Qualität vor allem in der Überlastung und den überalterten Anlagen liegen. Die DB plant, die Bauarbeiten ab 2024 zu bündeln, was längere Sperrpausen erfordert, jedoch durch bessere Vorplanung höhere Verlässlichkeit verspricht.
Die Straßenverhältnisse auf dem Schienennetz müssen sich dringend verbessern, da derzeit viele Züge auf einem überlasteten Netz verkehren. Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), warnt, dass die Reisenden eine schwierige Phase durchlaufen müssen, bis sich die Situation stabilisiert. Gleichzeitig fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing eine bessere Koordination der Bauprojekte.
Um den Reisenden die besten Alternativen aufzuzeigen, empfiehlt die Deutsche Bahn, Online-Auskunftssysteme zu konsultieren, da die aktuellen Bauarbeiten maßgebliche Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen haben.