Audi-Bande zerschlagen: Festnahme von Geldautomatensprengern nach Millionencoup in Heilbronn

Bei einem spektakulären Einsatz in Boskoop haben niederländische Spezialeinheiten gemeinsam mit deutschen Ermittlern eine Bande von fünf mutmaßlichen Geldautomatensprengern festgenommen. Die Männer, im Alter von 30 bis 39 Jahren, werden mit insgesamt 21 solcher Überfälle im Bundesgebiet in Verbindung gebracht, davon neun alleine in Nordrhein-Westfalen. Die Bande erbeutete dabei Millionensummen.

Die Ermittlungen begannen nach einem Vorfall in Erkrath bei Düsseldorf. Der Tatwagen, ein leistungsstarker Audi RS 6, geriet ins Visier, da er auf Autobahnen in den Niederlanden von Kennzeichen-Lesesystemen erfasst wurde und mit einer Reihe von Sprengungen in Verbindung stand. Einer der Festgenommenen war bereits 2016 in Köln wegen ähnlicher Delikte zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die Verdächtigen erwartet nun eine Anklage wegen Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und schweren Bandendiebstahls, was ihnen bis zu 15 Jahre Haft einbringen könnte. Die niederländischen Staatsbürger nordafrikanischer Herkunft passen in das Täterprofil, das vom Landeskriminalamt NRW für die sogenannte Audi-Bande erstellt wurde.

Professionelle Vorgehensweise

Düsseldorfs Polizeipräsidentin Miriam Brauns betont die zunehmende Professionalisierung der Täter. Es gebe regelrecht Ausbildungsstätten, in denen den Kriminellen beigebracht werde, welcher Sprengstoff für welchen Geldautomatentyp geeignet sei. In Nordrhein-Westfalen ist die Anzahl der Geldautomatensprengungen zuletzt zurückgegangen, was auf die vermehrte Verwendung von Sicherheitsvorkehrungen an den Automaten zurückzuführen ist, die die Beute unbrauchbar machen.

Dieser Einsatz verdeutlicht das anhaltende Problem der Geldautomatensprengungen und die Notwendigkeit für eine intensive internationale Zusammenarbeit, um solche Banden zu bekämpfen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.