Nordrhein-WestfalenUmwelt

Artenvielfalt in NRW bedroht: Trendwende in Sicht?

In Nordrhein-Westfalen ist fast die Hälfte der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten akut gefährdet, wie aus den neuesten Daten des Landesumweltamts hervorgeht. Obwohl sich im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahr 2011 eine minimale Verbesserung zeigt, gibt es keinen Grund zur Entwarnung, so Umweltminister Oliver Krischer. Intensive Landwirtschaft und Überbauung sind bedeutende Faktoren, die eine Trendwende im Artenrückgang erschweren. Bei der Vorstellung der neuen Roten Listen in Düsseldorf wies er auf diese alarmierenden Entwicklungen hin.

Besorgniserregend ist, dass mittlerweile auch „Allerweltsarten“ bedroht sind, wie beispielsweise der Feldsperling und der ehemals häufige Schmetterling Kleiner Fuchs, der bereits als gefährdet eingestuft wird. Mehr als die Hälfte der regelmäßig vorkommenden Schmetterlingsarten in NRW sind von Gefährdung betroffen. Ein Beispiel für den Verlust einer einst weit verbreiteten Art ist das Birkhuhn, das seit den 70er Jahren nicht mehr in Nordrhein-Westfalen vorkommt. Ähnlich ergeht es dem Kiebitz und dem Braunkehlchen, die nur noch in Restbeständen existieren.

Positiv hervorzuheben sind die Erfolge intensiver Naturschutzmaßnahmen, wie die Zunahme von Brutpaaren des Weißstorches von nur noch drei Paaren im Jahr 1990 auf 705 im Jahr 2022. Auch der Seeadler brütet mittlerweile wieder in NRW, nachdem er zuvor nicht heimisch war. Trotz dieser positiven Beispiele sind Verschlechterungen vor allem bei Arten zu beobachten, die auf feuchte Wiesen, Heide und Moore angewiesen sind. Die Qualität der natürlichen Lebensräume muss verbessert werden, um eine nachhaltige Trendwende im Artenrückgang zu erreichen.

Die Wiederherstellung der Moore wird als wichtiger Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt angesehen, da Moore bedeutende Kohlenstoffspeicher und wichtige Lebensräume für gefährdete Arten sind. Aktuell gibt es in NRW nur noch etwa 1600 Hektar intakte Moorflächen, obwohl das Potenzial für mehr als 23.000 Hektar besteht. Die Renaturierung dieser Moorflächen soll mithilfe von Fördermitteln für natürlichen Klimaschutz vorangetrieben werden. Die Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil gefährdeter Arten bis 2030 auf 40 Prozent zu reduzieren und Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt zu unterstützen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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