Nach den jüngsten Turbulenzen in der AfD haben sich die Parteivorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla besorgt gezeigt, aber auch Entschlossenheit für die Zukunft signalisiert. Während einer Wahlkampfveranstaltung in Marl im Ruhrgebiet betonten beide die Notwendigkeit, aus gemachten Fehlern zu lernen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Weidel unterstrich, dass solche schwierigen Momente auch als Chance betrachtet werden sollten, um als Partei zu wachsen und sich zu professionalisieren.
Chrupalla wies darauf hin, dass die AfD nun den Fokus stärker auf ihr Programm legen und ohne einen Spitzenkandidaten in den Wahlkampf zur Europawahl ziehen werde. Die Entscheidung, Maximilian Krah, den wegen seiner SS-Aussagen umstrittenen AfD-Spitzenkandidaten, nicht mehr als Redner einzuladen, deutet auf interne Differenzen innerhalb der Partei hin. Krah hatte sich in einem Interview positiv zur NS-Schutzstaffel geäußert, was zu internationaler Kritik führte.
Trotz der Kritik an ihrer Führung kündigten Weidel und Chrupalla an, sich beim Bundesparteitag im Juni erneut um den Parteivorsitz zu bewerben. Dies stieß auf Unterstützung von Martin Vincentz, dem Chef des AfD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, der lobend ihre Fähigkeit hervorhob, die Partei durch Krisen zu lenken. Die AfD sieht sich somit vor der Herausforderung, interne Konflikte zu lösen und geschlossen in die bevorstehenden politischen Auseinandersetzungen zu gehen.