Überlebenskampf und Erinnerung: Zeitzeuge des Holocaust im Stadttheater Aachen

Am 5. Juni lädt das Couven Gymnasium zu einem Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal ins Stadttheater ein. Buterfas-Frankenthals Vater wurde bereits 1934 deportiert, und seine Mutter musste daraufhin die Kinder alleine unter zunehmenden Repressalien der Nationalsozialisten aufziehen. Obwohl ihnen 1942 die Staatsbürgerschaft entzogen wurde und die Deportation drohte, blieb die Familie in Deutschland, versteckte sich und überlebte. Nach dem Krieg wurde Buterfas-Frankenthal Bauunternehmer und engagierte sich besonders beim Wiederaufbau der Hamburger Kathedrale „St. Nikolai“ und der Gedenkstätte des Vernichtungslagers Sandbostel bei Bremervörde.

Als Holocaust-Überlebender reist Buterfas-Frankenthal seit 30 Jahren durch Deutschland, um Schülern von seinen Erlebnissen zu berichten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sein autobiographischer Roman „Von ganz unten“ verarbeitet seine Erfahrungen, und er erhielt für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Weltfriedenspreis und die europäische Menschenrechtsmedaille. Das Zeitzeugengespräch im Stadttheater Aachen wird vom Couven Gymnasium in Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro der StädteRegion und dem Aachener Stadtrat organisiert.

Die Veranstaltung richtet sich zunächst an weiterführende Schulen der Städteregion und Polizeianwärter, für die Material zur Vor- und Nachbereitung bereitgestellt wird. Anschließend stehen freie Plätze auch für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung. Buterfas-Frankenthals Engagement und seine bewegende Geschichte sollen dazu beitragen, die Erinnerung an die Gräueltaten des Holocausts zu bewahren und den Dialog über die Themen Antisemitismus und Menschenrechte aufrechtzuerhalten.