Das Fahrgastschiff Aachen hat im Rahmen umfangreicher Sanierungsarbeiten seinen Heimathafen Schwammenauel erreicht. Nach einem Vorfall im Dezember, bei dem das Transportseil der Slipanlage riss und das Schiff führungslos in den Rursee rutschte, wurden nun alle notwendigen Reparaturen durchgeführt. Die Schäden an der Außenhaut sind behoben, und Teile, die durch Rost in Mitleidenschaft gezogen wurden, wurden ausgetauscht. Metallbauer Michael Breyer berichtet über die Herausforderungen, die bei der Arbeit an der Unterseite des Schiffs auftraten, da der Platz begrenzt ist. Aktuell wird eine neue Kühlschlange unter dem Schiff montiert, nachdem die alte Leitung als löchrig befunden wurde.
Den Transport von Aachen zur Werft übernahm das Schiff Stella Maris, wobei der gesamte Prozess nicht länger als eine reguläre Tour dauerte. In die Auffrischung werden insgesamt mittlere sechsstellige Beträge investiert. Neben der Verbesserung des Antriebs, bei dem die alten Motoren durch modernere Aggregate ersetzt werden, ist auch eine Renovierung des Innenraums sowie der Außendecks vorgesehen. So wird unter anderem die Sitzpolsterung der Passagierbänke erneuert, da diese stark verschlissen ist. Der Motorentausch umfasst das Öffnen einer Schiffsluke und den Einsatz eines Krans, was das Vorhaben zusätzlich kompliziert macht.
Vorbereitungen für die Saison
Die Vorsaison der Rursee-Schifffahrt beginnt am 12. April, gefolgt von der Hauptsaison, die vom 28. April bis zum 7. September andauert. Es ist geplant, dass das Schiff um diese Zeit wieder für Fahrgäste verfügbar ist. Die Schifffahrt ist in die verschiedenen Saisonabschnitte gegliedert, wobei die Nachsaison bis zum 26. Oktober reicht. Für die Fahrten stehen die beiden Schiffe „Stella Maris“ und „Aachen“ zur Verfügung, die jeweils mit Bordbistros und Toiletten ausgestattet sind. Rundfahrten werden täglich angeboten, mit zusätzlichen Fahrten an Wochenenden und Feiertagen. Die Fahrpläne können online eingesehen und als PDF heruntergeladen werden.
In der ersten Januarwoche war die Aachen am Ufer in Rurberg sichtbar, während sie auf die Inspektion wartete. Der erste Versuch, das Schiff am 4. Dezember zu slippen, scheiterte, als das Zugseil riss. Glücklicherweise entstanden dabei nur geringe Schäden. Der Reeder Franz-Josef Heuken plant, die betroffenen Stellen neu lackieren zu lassen, sobald sich die Wetterbedingungen verbessern. Eine Webcam am Antoniushof ermöglicht Passanten und Interessierten, das Schiff online zu beobachten und einen Blick auf die Panoramaaufnahmen des Nationalparks zu werfen.
Technische Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen
Das 37,5 Meter lange und 6,50 Meter breite Schiff, das vor fast 50 Jahren gebaut wurde, hat in der Vergangenheit an einigen Stellen Rost angesetzt. Laut einem Prüfingenieur ist jedoch die Dicke des Blechs am Rumpf ausreichend, sodass Sicherheitsbedenken nicht bestehen. Um Stabilität zu gewährleisten und dem Winddruck entgegenzuwirken, wurden metallene Stützen rund um das Schiff installiert. Obwohl über einen Elektroantrieb nachgedacht wurde, könnte dieser die Passagierkapazität verringern, was eine Herausforderung für den Schiffsverkehr darstellt.
Die Rursee-Schifffahrt bereichert nicht nur die Region, sondern zieht auch zahlreiche Besucher an, die die malerische Landschaft genießen wollen. Mit den bevorstehenden Renovierungsarbeiten und der sich nähernden Saison steht der Aachen eine aufregende Zeit bevor.
Für weitere Informationen über Fahrpläne und Schiffsangebote besuchen Sie die Seiten von Kölnische Rundschau, Rundschau Online und Rursee-Schifffahrt.