Aachen

Römische Schriftkultur: Eine Reise in die Vergangenheit

Die Ausstellung „Wer schreibt, der bleibt! Als die Römer uns die Schrift brachten“ im Centre Charlemagne präsentiert eine faszinierende Sammlung grenzübergreifender Fragmente und Zeugnisse aus der Römerzeit, die die Verbreitung der römischen Schriftkultur in der Euregio Maas-Rhein dokumentieren. Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne, betont dabei, dass die heutigen Grenzen zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien in dieser Vergangenheit keine Rolle gespielt haben. Die Ausstellung veranschaulicht die Entwicklung und Bedeutung der Schrift im öffentlichen Leben anhand verschiedener Kapitel.

Um den archäologischen Fundstücken Leben einzuhauchen, werden fiktive Comicfiguren eingesetzt, die aus ihrer Perspektive Geschichten erzählen. Ein Beispiel ist Caius Julius Viator aus Tongeren, der eine Verfluchungstafel entdeckt, die ihm Schaden zufügen sollte. Die Besucher können diese Tafel und andere Artefakte bewundern, darunter Tintenfässer, Holztafeln und beschriftete Gefäße wie Amphoren. Klaus Scherberich, Professor am Historischen Institut der RWTH Aachen, hebt hervor, dass die Ausstellung einen direkten Einblick in das Leben vor 2000 Jahren bietet.

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In enger Zusammenarbeit mit dem Museum Zitadelle Jülich wurde die Ausstellung gestaltet, um nicht nur die administrative Bedeutung der Schrift im Römischen Reich zu beleuchten, sondern auch Geschichte erlebbar zu machen. Durch den Einsatz von 3D-Druck wurden sogar Fragmente rekonstruiert, die sonst nicht ausgestellt werden könnten. Die Ausstellung „Wer schreibt, der bleibt. Als die Römer uns die Schrift brachten“ wird am 24. Mai um 19 Uhr im Centre Charlemagne eröffnet und läuft bis zum 1. September. Individuelle Führungen können beim Museumsdienst gebucht werden.

Ein Familientag mit dem Motto „Römer in der Euregio“ ist für den 30. Juni geplant. Dabei werden Rundgänge durch die Ausstellung, Workshops und die Möglichkeit geboten, Fragen an Prof. Scherberich zu stellen. Weitere Informationen zu Sonderführungen und Veranstaltungen sind auf der Website des Museums verfügbar. Die Ausstellung verspricht nicht nur ein spannendes Erlebnis für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Familien und Schulklassen, die einen lebendigen Einblick in die römische Schriftkultur erhalten möchten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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