Am 25. Februar 2025 hat Laura Vargas Koch den Lehrstuhl für Algorithmische Spieltheorie und Diskrete Mathematik an der RWTH Aachen übernommen. Sie kehrt damit an ihren Ausbildungsort zurück, wo sie zuvor promoviert hat. Vargas Koch ist nicht nur eine akademische Größe, sondern auch eine erfolgreiche Judoka. Ihre sportlichen Erfolge umfassen eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sowie eine Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2013. Während ihrer Karriere erkämpfte sie insgesamt acht Silber- und Bronzemedaillen bei verschiedenen internationalen Meisterschaften im Einzel und in der Mannschaft. Ihre sportliche Laufbahn beendete sie 2019 und schloss 2020 ihre Promotion ab.

Nach ihrer Promotion sammelte Vargas Koch wertvolle Erfahrungen als PostDoc an der ETH Zürich und in Chile sowie als Junior Fellow am Hausdorff Center for Mathematics der Universität Bonn. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Algorithmischen Spieltheorie, einem Bereich, der die mathematischen Interaktionen zwischen Agenten mit individuellen Interessen untersucht. Beispielhaft analysiert sie, wie das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer den schnellsten Weg zur Arbeit beeinflusst. In der kooperativen Spieltheorie beschäftigt sie sich mit der mathematischen Definition von Fairness bei gemeinsamen Zielen, etwa in der Aufteilung von Erlösen.

Forschung im Kontext des Verkehrs

Vargas Kochs Professur ist eine Brückenprofessur zwischen der Fachgruppe Mathematik und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Ihre Forschung hat direkte Anwendungen, die von theoretischen Grundlagen in die Praxis übergeführt werden, beispielsweise die Untersuchung, wie Mautgebühren das Verhalten im Straßenverkehr beeinflussen können. Diese Forschung hat Potential, zukünftige Datenverkehrsfragen im Internet oder in Stromnetzen zu adressieren, wobei Algorithmen eine zentrale Rolle spielen.

Algorithmische Spieltheorie, wie sie in Vargas Kochs Arbeiten behandelt wird, verbindet die Prinzipien der Spieltheorie mit den Werkzeugen der Informatik. Der Begriff bezieht sich auf die algorithmische Modellierung von Spielen, die in der theoretischen Informatik verankert ist. Ziel ist es, Probleme zu analysieren und zu lösen, bei denen interagierende Akteure mit eigenen Zielen und Strategien beteiligt sind. Dies schließt Anwendungsbeispiele wie die Vickrey-Auktion, den PageRank-Algorithmus und diverse strategische Spiele ein.

Zu den praktischen Anwendungen der Algorithmischen Spieltheorie zählen unter anderem Online-Marktplätze, Netzwerkdesign und Strategien in der Online-Werbung. Durch die Analyse von Strategien und optimalen Lösungen kann diese Disziplin die Effizienz in Netzwerken sowie die Qualität von Suchergebnissen entscheidend verbessern.

Akademische Perspektiven und zukünftige Entwicklungen

Ein zentrales Anliegen in Vargas Kochs Forschung ist es, die Grundlagen der Algorithmischen Spieltheorie auf aktuelle Fragestellungen anzuwenden. Diese Disziplin hat bereits signifikante Fortschritte in der Wirtschaft, Biologie und Sozialwissenschaften erzielt. Zu den Themenbereichen zählen Mechanismusdesign, Preisbildung, komplexe Netzwerke und Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz.

Die Brückenprofessur an der RWTH Aachen könnte somit einen wichtigen Beitrag zu künftigen Forschungsfeldern liefern, indem sie die Verbindungen zwischen Mathematik und praktischen Anwendungen in einem zunehmend digitalen Umfeld stärkt. Vargas Kochs Engagement für die aktuelle Forschung wird weiterhin von der Hoffnung getragen, praktische Lösungen für moderne Herausforderungen zu entwickeln und die theoretischen Grundlagen der Algorithmischen Spieltheorie zu vertiefen.

In der Kombination von Theorie und praxisorientierter Anwendung könnte ihre Forschung nicht nur das Verkehrsverhalten analysieren, sondern auch zur Lösung drängender Problemstellungen in der digitalen Transformation unseres Lebens beitragen. Das Engagement von Vargas Koch für ihre Disziplin und ihre vielfältigen Erfahrungen machen sie zu einer prägnanten Stimme in der akademischen Gemeinschaft der RWTH Aachen.

Für weitere Informationen über ihre Arbeiten und die Algorithmische Spieltheorie allgemein, siehe RWTH Aachen, StudySmarter, und KIT.