Die Berichterstattung der Redakteure Oliver Schmetz und Marlon Gego über den Missbrauch im Bistum Aachen wurde als einer von drei Beiträgen in der Kategorie „Lokales“ für den „Stern“-Preis nominiert. Diese Nominierung wurde vom „Gruner + Jahr“-Verlag bekannt gegeben, in dem das Magazin „Stern“ veröffentlicht wird. Die Entscheidung über den Gewinner wird bei der Preisverleihung am 12. Juni in Hamburg bekannt gegeben.
In ihren Beiträgen haben Schmetz und Gego erstmals die Namen von fast 20 Priestern aus dem Bistum Aachen genannt, die des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen beschuldigt werden. Diese Artikel erzählen die Geschichten der Täter und ihrer Opfer, eine Art Berichterstattung, die in deutschen Zeitungen bisher nicht in dieser Form zu finden war.
Die Veröffentlichung dieser Berichte führte zu Bestürzung in den betroffenen Gemeinden des Verbreitungsgebiets. Als Reaktion auf die Berichterstattung veröffentlichte Bischof Helmut Dieser als erster deutscher Bischof eine Liste mit 53 Namen mutmaßlicher Missbrauchstäter, die im Dienst des Bistums Aachen standen. Vor kurzem wurden die ersten drei Klagen von Missbrauchsopfern gegen das Bistum am Landgericht Aachen verhandelt.
Daneben sind auch Berichte des „Hamburger Abendblatts“ und der „Südwest Presse“ für den „Stern“-Preis nominiert. Diese drei Zeitungen konnten sich unter anderem gegen Beiträge von „Süddeutscher Zeitung“, dem Bayerischen Rundfunk, dem Hessischen Rundfunk und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) durchsetzen, die ebenfalls auf der Shortlist in der Kategorie „Lokales“ standen.
Der „Stern“-Preis zählt zu den angesehensten Auszeichnungen für Journalisten im deutschsprachigen Raum und war lange Zeit nach dem ehemaligen „Stern“-Herausgeber und -Chefredakteur Henri Nannen (1913 bis 1996) benannt. Oliver Schmetz gewann bereits 2019 zusammen mit Stephan Mohne den „Nannen-Preis“, während Marlon Gego bereits im Jahr 2007 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet wurde.
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