Ehrenbürger und Festumzug: Würselens Tradition und Gemeinschaft feiern

Am vergangenen Wochenende feierte die Stadt Würselen mit einem zweitägigen Stadtfest ein besonderes Jubiläum: 100 Jahre Stadtrechte. An den Feierlichkeiten nahmen verschiedene Vereine und Gruppen teil, die in einem Festumzug durch die Kaiserstraße zur Burg Wilhelmstein zogen. Dort versammelte sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul, der von den Einwohnern herzlich empfangen wurde.

Mit dabei auf der Bühne war auch der langjährige EU-Parlamentarier Martin Schulz, der als einziger Ehrenbürger von Würselen gilt. Trotz früherer politischer Differenzen scherzten Reul und Schulz über ihre Vergangenheit und betonten die Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft in der Stadt. Schulz lobte die Engagement der Bürger, die nach dem Zweiten Weltkrieg Würselen wieder aufgebaut haben, ohne je nach Dank zu verlangen.

Bürgermeister Roger Nießen wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass das Stadtfest ausschließlich durch Sponsorengelder finanziert wurde, da die Stadt sich zuvor einem strikten Sparkonzept unterziehen musste, um einer drohenden Pleite entgegenzuwirken. Trotzdem war es ihm wichtig, dass die Einwohner das Fest unbeschwert genießen konnten.

Herbert Reul hob in seiner Ansprache die Bedeutung von Brauchtum und Heimatgefühl hervor, betonte aber gleichzeitig die übergeordnete Rolle des Grundgesetzes. Er betonte, dass wahre Patrioten Verfassungspatrioten seien und sich von rechtspopulistischen Brandstiftern unterscheiden würden. Zum Abschluss des Festaktes wurde Bürgermeister Nießen mit dem traditionellen „Wöschelter Düvel“ ausgezeichnet, diesmal in Form eines Steins als Symbol für sein Engagement.

Das Stadtfest markierte den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Stadtrechte von Würselen. Durch die Vielfalt an kulturellen Darbietungen und die festliche Stimmung konnten Bewohner und Gäste gemeinsam dieses historische Ereignis würdigen.