Der Roman „Auf See“ von Theresia Enzensberger wird in der Kammer des Theaters Aachen als Uraufführung Premiere feiern. Theresa Thomasberger, die Regisseurin des Stücks, betont die zeitnahe Verbindung zur Realität in Deutschland, die im Roman dargestellt wird. Die Handlung dreht sich um die 17-jährige Yada, die in „Seestatt“ lebt, einer von reichen Unternehmern bevölkerten libertären Stadt auf einer künstlichen Insel in der Ostsee. Nach dem Tod ihrer Mutter und der Flucht vor den Lügen ihres Vaters landet Yada in einem selbstorganisierten Wohnprojekt in Berlin.
Die Inszenierung verfolgt ein Gedankenexperiment, das die beiden Utopien des basisdemokratischen Tiergartenprojekts und des autokratischen Inselprojekts gegenüberstellt. Dabei werden die Erzählperspektiven von Yada und Helena in den Erzählräumen von Seestatt und Tiergarten vereint. Das Stück kombiniert Elemente aus Schauerroman, Science-Fiction und Coming-of-Age-Geschichte, während es gleichzeitig eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen bietet.
Das Bühnenbild, gestaltet von Mirjam Schaal, unterstützt die düstere Atmosphäre des Stücks mit beweglichen, animalisch inspirierten Elementen und Lichtinstallationen, die eine metaphorische Ebene schaffen. Die Regisseurin betont, dass es keine perfekte Zukunft gibt und dass Utopien kritisch hinterfragt werden müssen. Die Besucher der Uraufführung werden dazu angeregt, ihre eigenen Antworten auf die philosophischen Fragestellungen des Stücks zu finden.
Die Premiere von „Auf See“ findet am 31. Mai in der Kammer des Theaters Aachen statt, mit weiteren Aufführungen im Juni und Juli. Das Stück wird von einem talentierten Ensemble, darunter Puah Kriener als Yada und Stefanie Rösner als Helena, aufgeführt. Darüber hinaus sind Marion Bordat, Thomas Hamm und Marlina Adeodata Mitterhofer in weiteren Rollen zu sehen. Die Inszenierung verspricht eine fesselnde und anspruchsvolle Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen.
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