Am Freitagmorgen kam es auf der Lütticher Straße in Aachen zu einem Zwischenfall, als ein Baum auf ein fahrendes Auto stürzte. Die Gefahrenstelle befand sich im Bereich der „Waldschenke“. Glücklicherweise wurden dabei keine Personen verletzt. Für kurze Zeit wurde die Lütticher Straße gesperrt, jedoch konnte der Verkehr nach etwa einer halben Stunde wieder ungehindert fließen. Doch die Entwarnung war nur von kurzer Dauer; später wurde die Straße erneut geschlossen, da zahlreiche Bäume in der Umgebung umzustürzen drohten. Die Sperrung betrifft den Abschnitt zwischen dem Brüsseler Ring und der Reimser Straße. Die Dauer dieser Sperrung konnte bislang nicht abgeschätzt werden.
Auch der Kornelimünsterweg ist betroffen. Zwischen dem Lintertweg und Hasenfeld wird er aufgrund herunterfallender Äste und drohender Baumstürze ebenfalls gesperrt. Die Durchfahrt von Aachen in Richtung Lintertstraße – und umgekehrt – ist nicht mehr möglich. Diese Vollsperrung soll voraussichtlich bis nächste Woche andauern. Busse aus der Stadt fahren bis zur Haltestelle am Friedhof auf dem Kornelimünsterweg.
Problematik an der Lütticher Straße
Die Lütticher Straße hat nicht nur mit wetterbedingten Gefahren zu kämpfen. Anwohner äußern bereits seit längerem ihre Bedenken gegen den geplanten Bau eines 2,40 Meter breiten Radwegs, da dieser mehrere Dutzend Parkplätze entfernen würde. Viele Anwohner parken ihre Autos nah an den Bäumen, was das Erdreich verdichtet und dadurch die Bäume instabil macht. Es besteht die Sorge, dass morsche Äste oder sogar ganze Bäume auf parkende Fahrzeuge fallen könnten. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, da die Lütticher Straße häufig von Schülern des Couven-Gymnasiums genutzt wird und somit viel Bewegung von Radfahrern und Fußgängern herrscht.
Insgesamt sind die Herausforderungen auf der Lütticher Straße ein typisches Beispiel für die Probleme, die in urbanen Bereichen mit einer hohen Baumdichte auftreten können. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hebt hervor, dass Unfälle mit Aufprall auf Bäume durch eine hohe Unfallschwere gekennzeichnet sind. Ihre Untersuchungen zeigen, dass Kollisionen mit Bäumen häufig ein unbekanntes Gefahrenpotenzial für Verkehrsteilnehmer darstellen und dass eine höhere Unfallhäufigkeit auf Baumabschnitten festgestellt wird.
Diese Problematik könnte durch die geplanten baulichen Maßnahmen noch verschärft werden, falls nicht eine umfassende Lösung für die Sicherheit von Fußgängern, Radfahrern und den Erhalt der Bäume gefunden wird. Die Stadt steht daher vor der Herausforderung, die Verkehrs- und Sicherheitspolitik unter Berücksichtigung der Anwohnerinteressen zu gestalten.
Die aktuellen Ereignisse und die damit verbundenen Sperrungen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Lösungen für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu entwickeln, um künftig derartige Vorfälle zu vermeiden.
Für weitere Informationen über die Gefahren durch Naturereignisse und deren Auswirkungen auf den Straßenverkehr sind die Berichte von Aachener Zeitung und Aachennews zu empfehlen.