In Aachen hat sich ein starkes Bündnis formiert, das sich gegen die Bedrohung durch Atomwaffen einsetzt. Das „Aachener Bündnis gegen Atomwaffen“ feiert nun sein fünfjähriges Bestehen. Die Partnerorganisationen, darunter die Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK), haben sich zusammengeschlossen, um für eine Welt ohne Atomwaffen zu kämpfen. Laut einem Bericht der Aachener Zeitung ist die weltweite Ächtung von Atomwaffen das zentrale Ziel dieser Initiative.
Die ersten Schritte des Bündnisses waren eindrucksvoll. Mit dem „Aachener Appell“, der von 1200 Bürgern unterzeichnet wurde, wandten sich die Mitglieder an Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock. In diesem Appell wird die immense Bedrohung durch Atomwaffen thematisiert, insbesondere für die Region Aachen, die sich in unmittelbarer Nähe zu mehreren US-Atomwaffenstützpunkten befindet. Die Partner warnen, dass die Region im Ernstfall zu einem direkten Ziel gegnerischer Raketen werden könnte, was die Überlebenschancen der Bevölkerung drastisch verringern würde.
Erfolge und Herausforderungen des Bündnisses
Ein weiterer Meilenstein für das Bündnis war die Unterstützung der Stadt Aachen und der Städteregion bei der Unterzeichnung des „Internationalen Städteappells gegen Atomwaffen“. Dieses Dokument fordert die Bundesregierung auf, dem Atomwaffenverbotsvertrag der UNO von 2017 beizutreten. Trotz dieser Bemühungen ist dies bis heute nicht geschehen. Das Bündnis hat in den letzten fünf Jahren zahlreiche Veranstaltungen, Aktionen und Gedenktage organisiert, um das Bewusstsein für den UNO-Verbotsvertrag zu schärfen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Internationalen Flaggentag der „Mayors for Peace“, der am 8. Juli gefeiert wird. An diesem Tag wird an ein Gutachten des Internationalen Gerichtshofs erinnert, das die Androhung und den Einsatz von Atomwaffen als völkerrechtswidrig einstuft. Zudem wird der 22. Januar als Geburtstag des Atomwaffenverbotsvertrags gefeiert, der 2021 in Kraft trat. Auch der 6. August, der an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnert, hat für das Bündnis eine große Bedeutung.
Die besorgniserregende Weltlage
Trotz der positiven Entwicklungen auf lokaler Ebene sind die Mitglieder des Bündnisses besorgt über die weltpolitische Lage. Bernd Bremen von der DFG-VK bezeichnet den Ukraine-Krieg als einen „herben Rückschlag“ für die Friedensbewegung. Die wachsende Anzahl von Staaten, die über Atomwaffen verfügen oder verfügen könnten, wird als „gefährliche Kiste“ wahrgenommen. Bremen kritisiert zudem die steigenden Rüstungsausgaben in Deutschland als „Irrsinn“. Die Diskussion um einen möglichen atomaren Erstschlag wird als brisant erachtet, jedoch wird sie in der Öffentlichkeit oft nicht thematisiert, um Ängste zu vermeiden.
Detlef Peikert von der VVN-BdA warnt vor dem „Ruf nach einer europäischen Atombombe“, eine Debatte, die durch Ex-Außenminister Fischer angestoßen wurde. Volker Siller betont, dass die Klimakrise in der aktuellen Diskussion oft vernachlässigt wird. Die Mitglieder des Bündnisses sind sich einig, dass die Herausforderungen, vor denen die Welt steht, nicht ignoriert werden dürfen und dass der Kampf gegen Atomwaffen weiterhin von größter Bedeutung ist.
Insgesamt zeigt das Aachener Bündnis, dass auch in schwierigen Zeiten der Einsatz für Frieden und gegen Atomwaffen nicht aufgegeben wird. Mit einer Vielzahl von Aktionen und einer klaren Botschaft setzen sie ein Zeichen für eine sichere und friedliche Zukunft.
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