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75 Jahre später: Die deutsche Niederlande-Grenze und ihre Folgen für Selfkant und Elten

75 Jahre später: Die unvergessliche Zeit, als zwei Orte in Deutschland orange wurden.

Vor 75 Jahren, am 23. April 1949, erlebten die Orte Selfkant und Elten im Westen von Nordrhein-Westfalen ungewöhnliche Veränderungen. An diesem Tag wurden etwa 10.000 Bewohner aus diesen Gebieten Teil der Niederlande. Es sollte eine Zeit des Mischstatus beginnen, in der die Bewohner ihre deutschen Pässe behalten durften, die Beschriftung jedoch auf „Wird als Niederländer behandelt“ geändert wurde.

Die Rückkehr der Gebiete nach Deutschland im Jahr 1963 war für viele Bewohner ein zwiegespaltenes Ereignis. Einige erinnern sich bis heute an die niederländische Zeit als eine schöne und goldene Ära. Die Ortschaften erlebten in dieser Zeit wirtschaftliche Blüte, insbesondere durch den Tourismus, der durch niedrigere Preise in den Niederlanden angezogen wurde.

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Die Bewohner von Selfkant und Elten hatten keine Wahl bei der Entscheidung über ihre Zugehörigkeit. Viele von ihnen würden sich im Nachhinein für einen Verbleib bei den Niederlanden entschieden haben. Heute sind noch holländische Einflüsse in der Architektur und Mentalität der Ortschaften zu erkennen. Zahlreiche Bewohner pflegen bis heute den Limburgischen Selfkant-Dialekt und fühlen sich historisch und kulturell mit den Niederlanden verbunden.

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Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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