Am 30. Januar 2025 sucht die Polizei Essen weiterhin nach dem unbekannten Täter, der am 9. April 2005 einen 23-jährigen Mann in Oberhausen brutal mit einem Messer angegriffen hat. Der Vorfall ereignete sich an der Friedrich-Karl-Straße gegen 20:55 Uhr, als das Opfer an seiner Tür einen unbekannten Mann traf, der fragte: „Bist du der Dennis?“ Nach der Bestätigung stach der Angreifer ohne Vorwarnung neunmal auf ihn ein. Trotz der schweren Verletzungen konnte sich das Opfer in seine Wohnung retten und die Tür schließen.
Die Freundin des Opfers alarmierte umgehend Polizei und Rettungsdienst, während der Täter unerkannt flüchtete. Bis heute bleibt sein Aufenthaltsort unbekannt, und trotz intensiver Ermittlungen durch die Mordkommission und die Veröffentlichung eines Phantombildes gelang es nicht, den Angreifer zu identifizieren. Die Polizei ruft jetzt erneut die Öffentlichkeit zur Mithilfe auf, um neue Hinweise zu diesem brutalen Verbrechen zu erhalten.
Erneute Fahndung nach dem Messerstecher
Die Ermittlungsgruppe Cold Cases im Polizeipräsidium Essen hat die Ermittlungen zu diesem Fall intensiv fortgeführt. Im September 2010 glaubte das Opfer, im Centro Oberhausen den Mann erkannt zu haben, der ihn angegriffen hatte. Nachdem er ein Foto des Verdächtigen gemacht hatte, entkam der Mann jedoch erneut, was die Fahndung zusätzlich erschwert. Der aktuelle Gesuch nach Hinweisen zeigt, dass die Hoffnung auf Klärung des Falls auch nach 20 Jahren nicht aufgegeben wurde.
Die Polizei hat eine detaillierte Beschreibung des mutmaßlichen Täters veröffentlicht: Ein männlicher, etwa 1,85 Meter großer Mann, der zum Zeitpunkt der Tat zwischen 23 und 25 Jahre alt war. Er soll eine schlanke Figur, sehr kurze, dunkelhaarige Haare und zum Zeitpunkt der Tat helle Jeans sowie eine weiße Trainingsjacke getragen haben. Hinweisgeber können sich unter der Telefonnummer 0201/829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de melden.
Cold Cases in Nordrhein-Westfalen
Die Ermittlungen zu Cold Cases wie diesem sind Teil einer umfassenderen Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit November 2021 hat eine Gruppe von 23 ehemaligen Polizisten, angeführt vom Landeskriminalamt, begonnen, ungelöste Fälle zu überprüfen. In den letzten Jahren wurden 1.143 Fälle aus der Zeit seit 1970 untersucht. Bei 403 dieser Fälle wurden Fortschritte erzielt, bei denen die Identifizierung von Tätern möglich scheint.
Minister Herbert Reul kündigte „Phase Zwei“ des Projekts an, in der pensionierte Experten den Ermittlungsstellen zur Verfügung stehen, um mit modernen Kriminaltechniken und neuen Methoden weitere Fälle aufzuklären. Unter anderem wurde bereits ein versuchter Raubmord aus dem Jahr 1987 in Köln-Ehrenfeld aufgeklärt. Die Mobilisierung von ehemaligen Ermittlern zeigt, dass die Behörden einer der ältesten und tragischsten Fragen der Kriminalgeschichte NRW´s – die Suche nach Gerechtigkeit – weiterhin ernst nehmen.
Die Ermittlungsergebnisse des Projekts verdeutlichen, dass auch nach Jahren noch Lösungen für ungelöste Fälle gefunden werden können, wenn die Öffentlichkeit aktiv mitarbeitet.
Für alle, die Informationen zu dem Cold Case haben, bleibt die Aufforderung bestehen, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Der Fall wird weiterhin von den Ermittlern genau beobachtet, und jede neue Spur könnte den entscheidenden Hinweis liefern.
Weitere Informationen zu diesen Anstrengungen finden Sie unter Ruhr24, ProSieben und Land NRW.